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Kategorien-Archiv: Im Rebberg

Action Orange – vom Rebberg in die Markthalle

18 Freitag Sept 2020

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Action Orange, Aesch, Amber Wine, Bajour, Basel, Klus, Klus 177, maischevergoren, Markthalle, orange, Orange Wine, Piwi, Souvignier Gris

Geerntet in Aesch, vergoren in der Markthalle. Zusammen mit dem Weingut Klus 177 und begleitet von den Schweizer Weintagen entsteht ein ganz besonderer Wein unter der Betonkuppel beim Bahnhof. Was bisher geschah…

In weniger als einer Woche durchgegoren. Das ging zackig! Action Orange, der Name ist Programm. Und das Programm gibt’s der Markthalle Basel zu sehen – im Schaufenster, hinter dem sich bis vor Kurzem die Bajour-Redaktion befunden hat.

Von aussen sieht der Orange-Light-District eher unspektakulär aus. Wie ein weisser Plastik-Sarkophag in einem orange beleuchteten Alu-Zelt. Der Schein trügt. Unter dem Deckel dieses Wein-Schreins läuft es rund. Vor allem in der vergangenen Woche. Da haben die für die alkoholische Gärung verantwortlichen Hefen innerhalb von nur sechs Tagen die 92° Oechsle Fruchtzucker der Trauben weggeputzt und zu etwa 13 Vol.-% Alkohol (und Kohlenstoffdioxid) verstoffwechselt.

Einen Blick auf die blubbernde Maische konnte allerdings nur mit etwas Glück erhascht werden – ähnlich wie bei der Fütterung im Zolli. Wegen der Fruchtfliegen musste die gärende Maische (also der Mix aus Most, Beerenhäuten und Kernen) mit einem Deckel geschützt werden. Und das Alu-Zelt darüber sorgte für ein kühles und energie-effizientes Mikroklima. Das orange Licht sorgt für die Show – zusammen mit dem Trauben-Wärter, der die Beeren mit hemdsärmligem Tatendrang zweimal pro Tag vermischt und im eigenen Saft ersäuft hat. Dabei pflügten zwei Arme mit sanften Schwimmbewegungen durch die Maische. Mit dem dritten Arm wurde per Handy fleissig für die Insta-Story dokumentiert – zu sehen drüben bei den Schweizer Weintagen.

Dieses Durcheinander ist wichtig, damit die Gärung smooth und gleichmässig verläuft. Durch das CO2, ein Nebenprodukt der Gärung, werden die Beeren an die Oberfläche geschwemmt und drohen dort auszutrocknen. Das wäre ungünstig und eine unnötige Angriffsfläche für unerwünschte Mikroorganismen. Ausserdem ist die Temperatur im Kern des Bottichs viel Wärmer. Auch deshalb ist ein Ausgleich wichtig – sonst gibt’s ein Donnerwetter. Das ist wie beim Klima.

Surreal sieht er aus, dieser pink-orange Teppich aus kleinen, schrumpeligen Beeren. Samtweich und kompakt. Wenn man die Schrumpeldinger runterdrückt, schäumt es gewaltig. Nachdem die alkoholische Gärung durch ist (und nun die zweite Gärung, der biologische Säureabbau, erfolgt), muss der Kuchen nur noch alle zwei Tage umgewälzt werden. Sonst werden zu viele Gerbstoffe aus den Traubenhäuten extrahiert und unser Baby verbittert.

Ja, die Häute sind noch drin. Wir haben es mit einer Maischegärung zu tun. Und mit der weissen Traubensorte Souvignier Gris. In Kombination ergibt das – einen Orange Wine! Also Weisswein, der wie Rotwein zubereitet wird und durch den Kontakt mit den Häuten eine orange Farbe erhält.

Geerntet wurde am Freitag, 11. September in den Rebbergen der Klus 177 in Aesch. Innerhalb von zwei Stunden haben die Helfer des Markthalle-Teams und der Schweizer Weintage rund 400 Kilo zusammengetragen. Das sollte etwa 300 Flaschen geben. Die biodynamisch kultivierten Trauben sahen nicht nur modellmässig gut aus, sondern waren auch kerngesund. Souvignier Gris ist eine PiWi-Sorte, also eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung, der keine Traubenkrankheit so schnell auf die Pelle rückt. Deshalb ist sie besonders pflegeleicht und nachhaltig zu bewirtschaften. Und das Wichtigste: Souvignier Gris ergibt richtig guten Wein.

Das zeigt der Orange 2019, mit dem die Macher der Klus 177 sich erstmals auf oranges Terrain begaben. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Kleinauflage von 777 Flaschen war im Nu vergriffen und versoffen. Die Ausbeute 2020 wird garantiert grösser ausfallen. Und mit dem Action Orange wird der Klus-Orange zudem noch einen Zwillingsbruder zu Seite haben. Der Unterschied? Der Action Orange wurde nach dem Abbeeren – aka Entrappen – straight in die Markthalle gefahren und dort vergoren.

Und den fertigen Action Orange? Den wird es an den Schweizer Weintagen am 6. und 7. Mai 2021 zu verkosten geben!

Action: Hier kann der Orange vorbestellt werden
Schrein für den Wein: Hier entsteht der Action Orange.
Fast schon kitschig: Souvignier Gris-Trauben in der Klus.
In Action: Kat Fischer (Schweizer Weintage), Christoph Schön (Markthalle) und Lukas Vögele (Klus 177).
Entrappen hat nix mit rappen zu tun…
…sondern dass die Beeren von den Rappen getrennt werden.
Jeder Rappen zählt (jaja…Flachwitz).
Jedes Oechsle° auch – 92 an der Zahl, gemessen von Klus 177-Boss Antoine Kaufmann.
Bei der Klus 177 herrscht Impfpflicht: Sprich, die Maische wird mit bereits gärendem Most «geimpft», damit die Gärung mit den natürlichen Hefen (Spontangärung) in Gang kommt.
Gruppenfettli zum Abschluss.

Weiler Schlipf im November 2018 (Fotos)

09 Freitag Nov 2018

Posted by Bonvinvant in Baden, Dreiland, Im Rebberg

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Baden, Basel, Deutschland, Dreiland, Dreiländereck, Herbst, Markgräflerland, November, Rebberg, Schlipf, Tüllinger Hügel, Weil, Weil am Rhein, Weiler Schlipf

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Erntjungfert

16 Sonntag Okt 2016

Posted by Bonvinvant in Im Rebberg

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Arlesheim, bio, biologisch, Ernte, Erntjungfert, Herbst, Herbsten, Kaolin, Oktober, Quergut, Sonntag, Steinbruch, Thomas Löliger, Wimmet

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Glaubt es oder nicht – heute wurde ich erntjungfert: Meine erste richtige Ernte als produktiv anpackender Helfer. Bisher war ich als Journalist immer zum Zuschauen (bzw. Fotografieren) verdammt. Und die paar Träublein in meinem Garten, die ich bisher in den Keller (und von dort ins Weingrab) gebracht habe, kann man kaum als ernsthafte Ernte durchgehen lassen. Also war heute mein Debut.

Zu Hause gelassen habe ich die Kamera natürlich trotzdem nicht. Hier ein paar Eindrücke der sonntäglichen Ernte im Arlesheimer Steinbruch – das ist der von Thomas Löliger betriebene Bio-Rebberg, dessen oberste Reihen ich beim Zähneputzen stets zu betrachten pflege. Unser Hausberg sozusagen. Neben dem Schlossberg die zweite Lage des Arlesheimer Quergut-Trios. Dass es deren Weine auch im Lokal meiner Liebsten – dem Mamma Mia Arlesheim – zu trinken gibt, versteht sich von selbst.

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Die weissen Flecken auf den Trauben stammen vom Einsatz des natürlichen Gesteinsmehls Kaolin. Das natürliche Tonmineral bildet eine physikalische Barriere, die die weiblichen Kirschessigfliegen bei der Eiablage stört, ohne den Geschmack des gekelterten Weines zu beeinträchtigen.
Die weissen Flecken auf den Trauben stammen vom Einsatz des natürlichen Gesteinsmehls Kaolin. Das natürliche Tonmineral bildet eine physikalische Barriere, die die weiblichen Kirschessigfliegen bei der Eiablage stört, ohne den Geschmack des gekelterten Weines zu beeinträchtigen.

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PS: Die weissen Flecken auf den Trauben (letztes Bild) stammen vom Einsatz des natürlichen Gesteinsmehls Kaolin. Das natürliche Tonmineral bildet eine physikalische Barriere, die die weiblichen Kirschessigfliegen bei der Eiablage stört, ohne den Geschmack des gekelterten Weines zu beeinträchtigen.

Spitzenwein aus dem Riehener Rebberg

08 Montag Sept 2014

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg, Meine Zeitungsartikel, Pinot Noir

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Basel, Basel-Stadt, Blauburgunder, Chardonnay, Jost & Ziereisen, Pacht, Pinot Noir, Riehen, Schlipf, Stadtwein, Thomas Jost, Winzer

Jung und ambitioniert – der Thomas Jost hat im Schlipf Grosses vor. Der Bonvinvant hat den Fricktaler Winzer in den Reben über Riehen besucht.

Winzer im eigenen Rebberg: Thomas Jost übernahm Anfang 2014 die Pacht des Schlipf von Rebmeister Köbi Kurz.

Winzer im eigenen Rebberg: Thomas Jost übernahm Anfang 2014 die Pacht des Schlipf von Rebmeister Köbi Kurz.

Irgendwie erinnern diese Reben an die zusammengeflickten Zombies von Frankenstein: eine weisse und eine rote Sorte, gewaltsam vereint am selben Stock. Oben die frischen Chardonnay-Triebe, unten der zurückgestutzte Strunk 13-jähriger Merlot-Stämme. Die jungen Ruten wurden mit einem Schnitt in das Altholz implantiert und saugen nun Nährstoffe aus dem ausgedehnten Wurzelwerk der ehemaligen Rotwein-Rebe.

Die Frankenstein-Stöcke am Fuss des Riehener Weinbergs Schlipf symbolisieren die Wachablösung, die hier Anfang Jahr vollzogen wurde: Der 26-jährige Winzer Thomas Jost hat die insgesamt 3,2 Hektar umfassenden Weinberge von Rebmeister Köbi Kurz übernommen. Dieser hatte sich seit 1979 um die Gemeindereben im Schlipf gekümmert und ging Ende 2013 in Pension. Mit Jost hat ein ebenso junger wie ambitionierter Winzer die grösste Reblage in Basel-Stadt übernommen – und ein leidenschaftlicher Anhänger der grossen Burgunder Weine aus roten Pinot-Noir- und weissen Chardonnay-Trauben. Womit auch die Frankenstein-Aktion erklärt wäre. «Merlot gibt es nicht im Burgund», erklärt Jost den Sortenwechsel. Also gedeiht nun im Schlipf erstmals Chardonnay.

«Es gibt viel zu tun», sagt Jost. Ein Steinwurf entfernt dümpelt das Riehener Naturbad am Wieseufer vor sich hin. Auf der Weilstrasse davor wurde im Januar 1977 ein Riehener Grenzwächter von den RAF-Terroristen Christian Klar und Günter Sonnenberg niedergeschossen. Sie hatten die Rebberge im Schlipf genutzt, um in der Schweiz unterzutauchen. Gut möglich, dass sie jenen Schlagbaum etwas weiter oben am Hang passieren mussten, neben dem Jost ebenfalls jungen Chardonnay gepflanzt hat – hier ohne Frankenstein-Geschnippel.

Schlipf-Winzer_Thomas_Jost_Selection_Web1Inzwischen steht der Winzer im hintersten Zipfel des Schlipf und blickt über die Jungreben ins Tal. Ein Schritt zurück und er steht in Deutschland. Jost kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. «Diese Aussicht ist schon genial.» Von den Dächern Riehens über den St.-Chrischona-Hügel weiter nach Süden, wo neben der Silhouette von Basel der St.-Jakob-Park zu erkennen ist. Noch breiter wird das Grinsen von Jost, als sein Blick nach unten wandert. Auf die Reben, für die er nun verantwortlich ist. «Kleinbeerig, locker und gesund – so ideale Trauben habe ich während meiner Lehrjahre in der Schweiz noch nie gesehen», sagt der Winzer über die bereits in einem satten blauviolett leuchtenden Pinot-Noir-Beeren. Mit ihnen hat Jost Grosses vor. In zwei Jahren soll der aus ihnen gekelterte Blauburgunder – so heisst die Sorte auf Deutsch – unter dem Namen «Le Grand» für Furore sorgen.

«Ich will zeigen, dass auch in Basel hervorragender Pinot Noir wächst – wir sind nicht nur geografisch näher am Burgund als die Bündner Herrschaft», sagt Jost mit Blick auf die helvetische Pinot-Hochburg in der Südostschweiz. Er schwärmt von den kalkreichen Böden im Schlipf, der Burgunder Pforte, die für ein einzigartig mildes Klima sorgt, und vom kühlen Nachtwind aus dem Wiesental, der die Reben trocknet, die Aromenbildung vorantreibt. «Im Burgund behaupten sie gerne, dass die Jurakalk-Böden bei ihnen beginnen und hier enden – ich sehe das umgekehrt», sagt Jost mit einem Augenzwinkern.

Dieses Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr: Trotz seiner erst 26 Jahre kann Jost auf knapp eine Dekade Winzererfahrung zurückgreifen. Nach den Lehrjahren im Aargau, in Graubünden und im Zürcher Unterland arbeitete er auf Top-Betrieben im deutschen Riesling-Paradies an der Mosel (Weingut Vollenweider) und in Österreich (Weingut Gerhard Markowitsch). Und bei Hanspeter Ziereisen im süddeutschen Efringen-Kirchen, wenige Fahrminuten vom Schlipf entfernt. Beim Markgräfler Winzer amtete Jost bis Ende 2013 während vier Jahren als Kellermeister – und mit ihm hat sich der Fricktaler um die Pacht des Riehener Weinbergs beworben.

Neu wird der Betrieb nämlich nicht mehr von einem Gemeinde-Rebwärter sondern von einem externen Betrieb bewirtschaftet. Überzeugt haben Jost und Ziereisen das Auswahlgremium und den Gemeinderat damit, dass sie neu die Trauben selber zu Wein verarbeiten – mitten in Riehen. Zuvor wurde die Ernte jeweils in der Coop-Kellerei vinifiziert. Für ihr Gemeinschaftsprojekt haben Jost und Ziereisen die Weingut Riehen AG gegründet.Während Jost den Laden schmeisst, führt Ziereisen sein Weingut in Efringen-Kirchen weiter und steht seinem Ex-Kellermeister mit Rat, Tat oder Infrastruktur zur Seite. «Er ist quasi mein Götti», erklärt Jost, inzwischen Winzermeister. Da der Götti auf Weinreise am anderen Ende der Welt weilt, kümmert sich der Fricktaler aktuell auch um dessen Reben.

Langeweile kommt bei Thomas Jost also keine auf – zumal die Ernte mit jedem Tag näherrückt. «Es darf noch einmal schön regnen und dann soll es einen goldenen Herbst geben.» Voraussichtlich Ende September können mit dem Weissburgunder und dem Sauvignon Blanc die ersten Trauben gelesen werden. Damit dürfte Jost einer der ersten Winzer in der Nordwestschweiz sein – die tiefe Lage und das milde Mikroklima im Schlipf machen es möglich.

Schlipf-Winzer_Thomas_Jost_Selection_Web9Gekeltert werden die Weine neu in einem Nebentrakt der Mosterei im Zentrum von Riehen, gleich neben dem Sarasinpark. Seine Weine lässt Jost ohne Beigabe von Reinzuchthefen spontan vergären, danach landen sie unfiltriert in der Flasche. So sollen authentische, möglichst naturnahe Weine mit hohem Wiedererkennungswert entstehen – bis zu 25’000 Flaschen pro Jahr. «Das ist wenig bei dieser Fläche», erklärt Jost. Wie bei allen grossen Gewächsen steht hier Qualität über Quantität. Das gilt auch für die schlanke Produktpalette: Die Weine heissen schlicht «Le Grand» und «Le Petit». Die vom Basler Kalligrafen Andreas Schenk gestalteten Etiketten sind ebenfalls schlicht, klassisch – und orientieren sich am zeitlosen Design grosser Burgunder.

Als erster Wein von Jost & Ziereisen kommt der Le Petit Sauvignon Blanc 2013 in den Verkauf. Wer wissen will, ob Josts Pinot-Noir-Flaggschiff den Bündnern die Herrschaft streitig machen kann, muss bis Ende 2015 warten. Noch mehr Geduld braucht es, bis der erste Chardonnay geköpft werden kann – diesen gibt es voraussichtlich 2017. «Als Junger will man immer alles auf einmal», gibt Jost zu. «Doch gerade beim Wein benötigt es halt Zeit.»

Schlipf-Winzer_Thomas_Jost_Selection_Web11Zusatzinfo: Weinbau im Riehener Schlipf

Basel-Stadt verfügt über knapp 4,8 Hektaren Rebland, dass allermeiste davon im Riehener Schlipf. Dort bewirtschaftet Thomas Jost alleine 3,2 Hektaren. Neben Jost ist Urs Rinklin der einzige professionelle Winzer auf Stadtboden; daneben agieren knapp eine handvoll Hobbywinzer im Schlipf.

Angebaut werden in Riehen die Sorten Blauburgunder (Pinot Noir), Chardonnay, Gutedel, Weissburgunder (Pinot Blanc), Riesling-Sylvaner und Sauvignon Blanc.

Wie der Gemeindehompage zu erfahren ist, blickt der Rebbau in Riehen auf eine Tradition von über 1200 Jahren zurück. Für reiche Basler des 16. bis 18. Jahrhunderts war der hier gepflegte Rebbau ein wichtiger Grund, sich in Riehen ein Landgut zu halten. 1770 betrug die Rebfläche rund 70 Hektaren; sie diente vor allem der Versorgung der Stadt Basel mit dem damals wichtigen Lebensmittel Wein.

Dieser Artikel erschien erstmals in der Basler Zeitung vom 06. September 2014.$

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Wetterglück am Wy-Erläbnis 2014

31 Sonntag Aug 2014

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Baselland, Buus, Das Wy-Erläbnis, Maisprach, Wy-Erläbnis

Wy-Erlaebnis_2014_Web-Selection_1Da waren uns die Wein- und Wettergötter aber wohlgesonnen: Das diesjährige Wy-Erläbnis fiel nämlich just auf den einzigen Sommertag dieser ansonsten gottvergessenen Jahreszeit! Dementsprechend durstig ging es zu und her.

Ein Riesenanlass einmal mehr, diese Weinwanderung von Buus nach Maisprach – eigentlich wie 2013. Da kann man getrost auf den letztjährigen Bericht verweisen. Den Rest lassen wir die Bilder erzählen…

Wy-Erlaebnis_2014_Web-Selection_6 Weiterlesen →

Wy-Erläbnis mit wunder Tsssunge

02 Montag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Aspra, Bacchus, Baselland, Buus, Kerner, Maisprach, Pinot Noir, Riesling-Sylvaner, Weinwanderung, Wintersingen, Wy-Erläbnis

Wy-Erlaebnis_2013_web10Homeboys auf Klassenfahrt: Was gibt es schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein mit den Bandkollegen einen feuchtfröhlichen Spaziergang zu machen? Essen, saufen, laufen. Bei der zehnten Ausgabe des Wy-Erläbnis führte die Weinwanderung am letzten Samstag im August von Buus nach Maisprach. 2700 Nasen haben sich durch die malerischen Rebberge rund um die schmucken Winzerdörfer gepflügt – darunter wir drei Brandhärd-Jungs plus SimonAyEm, der nach abstinenten Monaten den Pfad der Tugend ausnahmsweise verlassen hat, um sich mit uns dem bacchantischen Genuss hinzugeben.

Wy-Erlaebnis_2013_web18Er war auf dem richtigen Weg. Schliesslich ging es um die Huldigung der lokalen Winzerkunst. Von Aspra über Kerner bis hin zu Riesling-Sylvaner gabs alles in den Kelch, was die Baselbieter Rebberge hergeben. Und natürlich Pinot Noir, die rote Königin der Region. Leider begeisterten mich die Blauburgunder dieses Jahr irgendwie nicht. Leichtfüssige, fruchtige Tropfen sind zwar eine tolle Sache für eine Spätsommerwanderung, aber irgendwie hätte ich mir mehr Substanz und Konzentriertheit im Glas erwünscht – diese gibt es nämlich durchaus (und immer öfter) auch in der Region zu finden.

Aber ebä: Das Wy-Erläbnis ist ein Kultevent, bei dem der Rebensaft zwar eine tragende, aber nicht die einzige Rolle innehat. Wirklich überzeugt hat mich eigentlich nur der spritzig-exotische Bacchus von Lokalmatador Fredy Löw – dem unterhaltsamsten Winzer, dem ich bis jetzt begegnet bin.

Dennoch: Das Wy-Erläbnis war auch dieses Jahr eine Wucht! Gutgelaunte Menschen, Dorf-Idylle, Bilderbuch-Landschaften, vielvielviel Wein und Häppchen für den gut geölten Gaumen – rustikal, einfach, gut. Besonders gut gemundet hat das «Trochäfleisch» beim Syydebändel/Bacchus-Halt. Zumindest bis zu dem Moment als ich gieriger Geck gegen eine Wespe den Kürzeren zog. Sie wollte partout nicht teilen und stach mich mitten auf die Zungenspitze. Nicht so angenehm. Aber auch nicht so schlimm wie zunächst erwartet. Sollte man schon einmal erlebt haben.

Das war jetzt eine etwas lange Einleitung. Eigentlich wollte ich nur kurz die untenstehenden Fotos zum Wy-Erläbnis introducen. Hier sind sie also. Wer mehr über dieses wunderbare Volksfest wissen will, kann meinen letztjährigen Bericht lesen. Damals war ich für die BaZ mit Christoph Kokemoor, Sommelier des Grand Hotel Trois Rois, am Wy-Erläbnis.

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Wy-Erläbnis 2013, ein Album auf Flickr.

Fendant-Fiasko im wilden Wallis

26 Montag Aug 2013

Posted by Bonvinvant in Im Rebberg, Wallis

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Amigne, Andy Varonier, Avarone, C. Varonier & Söhne, Cabernet Franc, Chasselas, Diolinoir, FC Sion, Fendant, Jamie McCulloch, Petite Arvine, Rhone, Salgesch, Varen, Wallis

Walliser Weininsel: Varen, Heimat des Winzers Andy Varonier.

Walliser Weininsel: Varen, Heimat des Winzers Andy Varonier.

In meinem bisherigen Leben hatte ich noch nie so viel Fendant getrunken wie an diesem Samstagabend. Andy Varonier, Winzer und Ex-Goalie des FC Sion, hat zur «Sommergenuss-Nacht» ins Oberwalliser Weindörflein Varen geladen und wir sind mit einer Viererdelegation angerückt – zwei Basler und zwei Bündner im Wallis, ein Gipfeltreffen der schönen Dialekte sozusagen.

Bisher habe ich Fendant stets links liegen lassen. «Da kann ich ebensogut Wasser trinken», so meine Meinung über Chasselas-Wein. Dass das dezente Rebenelixir aber doch mehr beinhaltet als H₂O, musste ich am Morgen danach feststellen – als es in meinem Schädel fast so fest rauschte wie am Rhone-Ufer einen Weinwurf entfernt. Da habe ich auf die harte Tour eine Lektion erteilt bekommen. Knapp am Knockout vorbeigeschrammt. Andererseits habe ich ein erstes Mal die Eleganz dieses tückischen Tropfens kennenlernen dürfen. Ein Weisswein, so leicht und filigran wie der Schmetterling – in Varen «Pfyfoltru» genannt – den das sympathische Winzerdorf zum Maskottchen erkoren hat.

Bonvinvant_Varen_Varonier7Zugegeben, der Fendant von C. Varonier & Söhne hat mich positiv überrascht. Insbesondere in der progressiv ausgebauten «Gold»-Variante, der mit seiner exotischen Note eher Fendant-Skeptiker wie mich bezirzt als seine «Silber»-Schwester, die der Walliser Chasselas-Tradition entsprechend erzogen wurde.

Wenn ich mich aber von einer weissen Walliserin verführen lassen will, dann am liebsten von der Petite Arvine, die wegen ihres mineralischen Abgangs auch liebevoll «salzige Prinzessin» genannt wird. Serviert mit Nüsslisalat, Wachtelspiegeleiern und Trüffelspäh sorgte die Gute für den ersten Höhepunkt dieser Sommergenuss-Nacht, die wegen des launischen Wetters statt unter Sternen im gemütlichen Holzstübli stattfinden musste. Auch gut.

Wine-Keeper: Andy Varonier.

Wine-Keeper: Andy Varonier.

Der (leider) einzige Rote des Abends war Varoniers Cabernet Franc Gold Barrique Non-Filtré 2011, serviert zu Eringer Rindsfilet an Syrahsauce. Ohne Stuhl währe ich mit weichen Knie zu Boden gesunken – nicht wegen des langsam einsetzenden Fendant-Hammers, sondern weil dieser Wein schlicht und einfach ein Gedicht ist. So dicht, so komplex – und vor allem endlich: so rot.

Dazu dieses Rindsfilet! Kiloweise hätte ich das verdrücken können. Der Amigne-Süsswein danach schmeichelte zwar wirklich dem Gaumen, doch meine Formkurve ist bereits dermassen in den Keller gesunken, dass ich beim abschliessenden Weinbrand passen musste. Mich hätts umgehauen. Das kommt davon, wenn man einmal einen Abend lang trinken kann, ohne sich um Kinder oder Konzert zu kümmern. Umwerfend wars auch ohne den goldenen Schnaps-Schuss zum Schluss.

Bonvinvant_Varen_Varonier2Die Gastfreundschaft dieses Völkchens, allen voran der mit drei Generationen vertretenen Familie Varonier, ist noch herzerwärmender als die Weinperlen der Region. Das zeigte sich auch am Tag danach als uns Andy nach einem ausgedehnten Spaziergang (hier die Flicker-Galerie dazu) durch die Reben spontan in seinen Weinkeller entführte – im Schlepptau einer Fricktaler Männerriege.

Im kalten Gemäuer neben dem Schulhausplatz kam es zum önologischen Höhepunkt dieses Wein-Weekends: Die Fassprobe eines Diolinoir 2012, kurz vor dessen Abfüllung. Trotz juveniler Wildheit präsentierte sich der Tropfen bereits mit einer betörenden Dichte und Aromen, die weit über die übliche Fruchtigkeit eines solchen Jungsgpunds hinausgehen.

Andy Varonier bei der Fassprobe.

Andy Varonier bei der Fassprobe.

Und dann der alles überstrahlende Star des Tages: Varoniers Avarone 2012. Ebenfalls ein Diolinoir, aber ausgebaut im Stil eines Amarone. Sprich: Ein noch dichteterer Wein, vinifiziert aus angetrockneten Trauben.

Das pure Gegenteil eines Fendant, eine Wucht! Spätestens da hätte ich mich wieder ins Wein-Nirvana schlürfen können. Der Avarone ist so beliebt, dass der Jahrgang 2012 bereits ausverkauft ist, bevor das rote Gold in der Flasche landet.

Bonvinvant_Varen_Varonier6Die Vernunft siegte. So landeten wir klaren Kopfes – wie es sich für Degustationsprofis gehört – in einem wunderbaren historischen Gewölbe wo fleissig Raclette gehobelt wurde. Wieder eine spontane Einladung. Wie haben wir das bloss verdient?!

Andy nutzte die Gelegenheit, um mir in einem zweiten Anlauf seinen Weinbrand unterzujubeln. Mit Erfolg: Als ich ihm das Schnapsglas mit einem gequälten «sorry…(muss fahren)» retournieren wollte, schmetterte mir der Winzer ein «santé!» engegen. Klimper, klimper, gluck, gluck. Die gute Seele meinte, ich will anstossen. Seis drum: Diesem Teufelskerl von einem Winzer kann man nicht genug oft zuprosten: Früher beim FC Sion die Bälle von der Kiste ferngehalten, Rücktritt, Betriebswirtschaft in Dänemark studiert, dann Oberchecker im Autobusiness und jetzt der Don am Weinberg mit dem jungen Schotten Jamie McCulloch als Kellermeister. Was für ein Zweigespann!

Danke für alles – wir werden nicht das letzte Mal in Varen gewesen sein!

Hier die Flicker-Bildgalerien aus Varen und Salgesch, wo wir an diesem himmlischen Wochenende den Schlaf der gerechten fanden.

Waren in Varen: Zwei Swiss-Avanger-Rapper inklusive Weinköniginnen – und Hund (gut versteckt).

Waren in Varen: Zwei Swiss-Avanger-Rapper inklusive Weinköniginnen – und Hund (gut versteckt).

Das gute alte WB-Tal: Zu Gast bei den Dielenberger Himmellüpfern

26 Mittwoch Jun 2013

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Bacchhus, Burg-Jam, Dielenberg, Himmellüpfer, Landwirtschaftszentrum Ebenrain, MC Poet, Oberdorf, Rebbaukurs, Regen, Riesling-Sylvaner, Rokator, Rookie, Shape, Waldenburg, Waldenburgertal, WB-Tal, Zucker

Himmelluepfer_Dielenberg_Oberdorf_BL_10Seit ich mit Brandhärd kurz nach der Jahrtausendwende bei MC Poets WB-Tal Records untergekommen bin, hat das Waldenburgertal eine ganz besondere Bedeutung für mich. Die Furche hinter Liestal markiert einen Meilenstein meiner Rapkarriere: Im sagenumwobenen Bandraum in Niederdorf habe ich vor über zehn Jahren meinen damaligen Rapgöttern Shape, Poet und Zucker beim Freestylen zugehört – starr vor Ehrfurcht. Es folgten die enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit Poets rechter Hand Roman «Stofi» Stofer und unzählige Freestyle-Sessions mit den jüngeren Mcees des Tals. Nicht zu vergessen die legendären Burg-Jams, bei denen ein Eingeborener einst meinem Kumpel übers Gipsbein gekotzt hat. Oder die Sturmfreiparty bei MC Poet, bei der Rokator noch Rookie hiess und auch ich meine Magensäfte nicht unter Kontrolle hatte. Die heute unter Vinyl-Sammlern gesuchte «Universum»-EP von DJ Dimos war damals frisch in den Startlöchern, die TAFS der Geheimtipp der Rapschweiz. Das waren noch Zeiten!

Himmelluepfer_Dielenberg_Oberdorf_BL_1Vergangene Woche hat sich meine neue Leidenschaft – Wein – quasi mit meiner ewigen Liebe – Rap – vereinigt. Und zwar im Rebhang Dielenberg bei Oberdorf. Nur wenige Steinwürfe entfernt von den damaligen Schauplätzen, die Burg in Sichtweite. Anlass war der Rebbaukurs des Landwirtschaftszentrums Ebenrain in Sissach, bei dem uns der Baselbieter Rebbaukommissär Andreas Buser während eines Rebjahres durch die regionalen Weinberge hetzt. Ein toller Anlass! Insbesondere, wenn nach getaner Arbeit der Grill im Rebberg aufgestellt wird und die hier wachsenden Weine im Glas landen.

Himmelluepfer_Dielenberg_Oberdorf_BL_5Gastgeber war der lokale Rebbauverein: Die Dielenberger Himmellüpfer zelebrieren 2013 ihren 75. Geburtstag und sind dementsprechend in Feierlaune. Der Rebhang ist frisch herausgeputzt und mit neuen Infotafeln versehen – schliesslich ist der idyllische Steilhang auch bei Wandervögeln sehr beliebt. Der Dielenberg ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Die 2,7 Hektar Reben wachsen an einer der steilsten Lagen der Region. 60% Hangneigung – dä könnte man ohne weiteres auch eine Skispungschanze aufstellen. Stattdessen gedeihen hier seit Jahrhunderten Reben. Früher mehr, zur Kriegszeit weniger, seither wieder mehr. Bei den Himmellüpfern wird ausschliesslich die rote Sorte Regent sowie der weisse Riesling-Sylvaner angebaut und im eigenen Räbhüsli gekeltert.

Himmelluepfer_Dielenberg_Oberdorf_BL_7Letztgenannter Riesling-Sylvaner landete auch in meinem Glas und wusste zu gefallen – wobei mich insbesondere der Dielenberger Bacchus 2012 von Andreas Buser beeindruckte. Spannend auch, wie man hier auf engstem Raum auf völlig unterschiedliche Weingärten trifft: Kommt der eine piekfein herausgeputzt wie ein englischer Garten daher, sieht das Ganze beim Nachbarn eher nach wild wucherndem Dornengestrüpp aus. Da werden offensichtlich die Prioritäten unterschiedlich gesetzt. Dies gilt nicht für die Lagen der Himmellüfer, hier sorgt Hanspeter Hauri dafür, dass alle Reben gleich gut gepflegt werden – weil der Rebchef aber auch für die Trauben am übrigen Hang mitverantwortlich ist, klopft er gelegentlich auch den Nachbarn auf die Finger. Schliesslich wird ein Grossteil der Dielenberger Trauben im Herbst gemeinsam geerntet und gekeltert. Da muss jeder seinen Teil zu einem gelungenen Jahrgang beisteuern.

Himmelluepfer_Dielenberg_Oberdorf_BL_2Am 17. und 18. August laden die Dielenberger «Räbbuuren» in ihren offenen «Räbhüsli» zur Degustation. Mehr dazu gibts hier.

PS: Mehr Rebberg-Fotos gibts auf meinem Flickr-Account.

Rutschen und Reben schneiden im Tschäpperli

24 Sonntag Feb 2013

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Schlagwörter

Aesch, Hintere Klus, Klus, Rebbaukurs, Rebschnitt, Tschäpperli, Ueli Bänninger

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Wenn ich am Wochenende früher aufstehe als unter der Woche, spinnen entweder die Kleinen – oder etwas Spezielles steht an. Diesmal trifft Letzteres zu: Rebbaukurs Teil zwei, heute (das heisst vor zwei Wochen, dazwischen: Skiferien in Zermatt und Fasnacht;) auf dem Weingut Tschäpperli in der Hinteren Klus bei Aesch.

Die Nacht hat frischen Schnee gebracht und die Rebberge der Klus sehen aus wie die Kulisse eines Wintermärchens – noch schöner, als vor zwei Wochen im winterlichen Wintersingen. Die Idylle hat allerdings ihren Preis: Die Autofahrt in die Hintere Klus ist ein Eiertanz. Gewisse Kursteilnehmer bewältigen die letzten Meter nur dank fremder Hilfe. Rutschen in den Reben.

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Nach einer kurzen Lektion von Gutsherr Ueli Bänninger, von dem wir unter anderem erfahren, dass nicht wenig Boden in der Klus der Novartis gehört, gehts in den Rebhang. Der frische Schnee knirscht unter den Schuhsohlen und glitzert in der Morgensonne.

Die heutige Erkenntnis: Der Cordon-Schnitt ist noch simpler als der einfache Strecker, den wir letztes Mal kennen gelernt haben. Die sechs bis acht Fruchtruten werden auf drei bis vier Zapfen pro Rebe zurückgeschnitten. Fertig. Da gibts weniger zu denken als beim einfachen Strecker, wo neben dem Strecker vor allem die (Augen)-Position des Zapfens für das Folgejahr entscheidend ist – schliesslich stellt man beim Winterschnitt die Weichen für die Reberziehung der folgenden zwei Jahre.

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Winteridylle in Wintersingen

27 Sonntag Jan 2013

Posted by Bonvinvant in Im Rebberg

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Schlagwörter

Das Wy-Erläbnis, Einachholde, Landwirtschaftszentrum Ebenrain, Rebbaukurs, Rebschnitt, Rotreb, Weinbau André Roth, Winterschnitt, Wintersingen

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Dieser Beitrag wurde mit zehn Fingern verfasst. Das ist nicht selbstverständlich: Am Samstag durfte ich nämlich zum ersten Mal im grösseren Rahmen mit der Rebschere hantieren. Anlass war der Rebbaukurs, den ich beim Baselbieter Rebbaukommissär Andreas Bucher vom Landwirtschaftszentrum Ebenrain in Sissach absolviere – zwölf Lektionen, verteilt über sämtliche Vegetationsperioden dieses Jahres.130126_Rebenschneidkurs_Wintersingen3 Nach dem morgentlichen Theorieblock wurde nicht lange gefackelt. Mit Rebschere und Klappsäge ausgestattet ging es in die weiss gezuckerten Weinberge von Wintersingen – eine wahre Winteridylle. Ich kennen diese wunderbare Gegend bereits vom letztjährigen Wy-Erläbnis, an dem ich mit Trois-Rois-Sommelier Christoph Kokemoor unterwegs war. Beim Kursstart vor einem Jahr soll es beim gleichen Anlass zehn Grad kälter gewesen sein. Wir schnippelten munter drauflos…und vom Ranken-Gestrüpp blieb nichts übrig ausser einem Strecker für die diesjährigen Fruchtruten sowie einem Zapfen für nächstes Jahr. Und einem Haufen toter Äste. Weiterlesen →

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