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Trois-Rois-Sommelier siegt am Alpen-Cup

04 Samstag Okt 2014

Posted by Bonvinvant in Hotel, Meine Zeitungsartikel

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Schlagwörter

Alpen-Cup, Basel, Christoph Kokemoor, Deutsches Weininstitut, Drei Könige, DWI, Grand Hotel Trois Rois, Sommelier

Christoph Kokemoor, Herrscher der Weine im Grand Hotel Trois Rois, gewinnt in Deutschland das Wein-Duell gegen Österreich. Auf die erste Überrschung folgt nun der zweite Schritt.

Christoph Kokemoor im Weinkeller des Drei Könige, wo die edlen Tropfen bei klassischer Musik kühl gelagert werden.

Christoph Kokemoor im Weinkeller des Drei Könige, wo die edlen Tropfen bei klassischer Musik kühl gelagert werden.

Der Basler war der Beste: Chris­toph Kokemoor hat in Ihringen, einem kleinen Weindorf westlich von Freiburg, den Alpen-Cup gewonnen. Mit schweisstreibenden Bergetappen hat der Sommelier-Wettbewerb allerdings so viel zu tun wie die Tour de France mit dem Oktoberfest. Beim Kräftemessen der Weinkellner traten Sommeliers aus Österreich und der Schweiz gegeneinander an, die Deutschen stellten den Wein für den Wettkampf.

Nachdem bei der Vorausscheidung bereits 32 Sommeliers rausflogen, kam es vorletztes Wochenende am Kaiserstuhl zum Showdown der besten acht. Nach dem Halbfinal mit Blinddegustation und Wissenstest wurde halbiert, dann folgte das finale Schaulaufen und der Triumph von Christoph Kokemoor. Mit dem Sieg hat sich die Weinnase des Basler Grand Hotel Les Trois Rois selber überrascht. «Manchmal weiss man mehr, als man sich zutraut», sagt der 45-Jährige, während er von der Hotelterrasse aus über den Rhein blickt.

Verwirrender Weisswein

Natürlich ist es nicht so, dass ihm plötzlich die Degustations-Skills abhanden gekommen sind, schliesslich wird täglich trainiert. Überrascht ist der zweifache Familienvater aber, weil er die Phase der Weinwettbewerbe eigentlich hinter sich geglaubt hat. Und weil die Konkurrenz immer versierter wird. «Ich wurde neugierig und wollte wissen, wo ich stehe», erklärt Kokemoor. Die Anfrage zum Alpen-Cup kam vom Deutschen Weininstitut (DWI). Dass dieses mit dem erstmals ausgetragenen Wettbewerb die Weine des Landes bekannter machen möchte, liegt auf der Hand.

Promo-Aktion hin oder her: Die Idee ist originell – das Duell zwischen Österreich und der Schweiz hat bisher vor allem im Ski-Zirkus Tradition.Genau genommen handelt es sich allerdings fast um einen innerdeutschen Wettbewerb: Fünf der acht Halbfinalisten stammen aus Deutschland, arbeiten aber seit mindestens zwei Jahren – so das Teilnahmekriterium – in einem Gastronomiebetrieb in Österreich oder der Schweiz. Auch Christoph Kokemoor. Der Süddeutsche hat seit sechs Jahren das Sagen über die 850 Wein­positionen im «Les Trois Rois»-Keller.

Weiter an die Schweizermeisterschaft

Der Wahlbasler hat im Final als Einziger den vorgesetzten Rotwein komplett identifiziert – von der Traubensorte über den Jahrgang bis hin zu Herkunft und Winzer. Während Kokemoor den Spätburgunder Laumersheimer Kirschgarten 2009 enttarnte, bissen sich sämtliche Finalisten am zweiten Finalwein, diesmal einem Weissen, die Zähne aus. «Der Winzer hat zur Gärung eine Aromahefe verwendet, das führte auf eine falsche Fährte.» So präsentiert sich der Weissburgunder Endinger Engelsberg 2012 nicht mit sortentypischer Frische und vegetabilen Aromen, sondern mit untypischer Fruchtigkeit.

Wieder was dazugelernt, könnte man sagen. Schliesslich möchte Kokemoor ja explizit seinen Weinhorizont erweitern. Und er hat Blut geleckt: Mitte November tritt der Weinkellner des «Trois Rois» bei der Sommelier-Schweizermeisterschaft in Lugano an. «Der Alpen-Cup war ein gutes Training – ist vom Stellenwert aber nicht mit einer Schweizermeisterschaft zu vergleichen.»

Dieser Beitrag erschien erstmals am 3. Oktober in der Basler Zeitung.

PS: Hier mein BaZ-Artikel vom August 2012, als ich Christoph Kokemoor ans Baselbieter «Wy-Erläbnis» mitnahm.

Himmel und Hölle im Schwarzwald

22 Sonntag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Hotel

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Schlagwörter

Bickensohler Riesling, Canaiolo, Colorino, Genossenschaft Bickensohl, Hinterzarten, Hotel, Montevertine, Parkhotel Adler, Riesling, Sangiovese, Schwarzwald, Titisee, Toskana

Himmlisch: Das Parkhotel Adler in Hinterzarten.

Himmlisch: Das Parkhotel Adler in Hinterzarten.

Himmel und Hölle liegen manchmal dicht beeinander – so wie Titisee und Hinterzarten. Die Ortschaften im Schwarzwald trennt eigentlich nur ein Hügel, ein Moor und, natürlich, ein dichter Tannenwald. Und doch liegen Welten dazwischen. Titisee kommt daher wie die Karikatur eines deutschen Postkarten-Dörfchens: Zwischen historischen Bijoux finden sich viele hässliche Häuser und Hotels und die Fussgängerzone wird dominiert von Souvenir-Läden mit dem Kitsch, den es an Orten mit vielen Senioren und Japanern halt so zu kaufen gibt.

Auch die meisten Restaurants lassen stilbewusste Menschen erschaudern: Touri-Fressbuden, die den verstaubten Charme einer Autobahnraststätte versprühen. Mit Massenabfertigung und Sitzgarnituren aus Stoff, den unsereins nicht einmal als Duschvorhang dulden würde. Der Tiefpunkt: Das NPD-Plakat beim Bahnhof: «Geld für die Oma statt für Sinti und Roma». Omas hat es jedenfalls genug in Titisee – Junge sind eher selten anzutreffen. Ebenso vernünftig gekleidete Menschen.

Aber was motze ich eigentlich?! Die hier geschilderten Eindrücke markieren – und dramatisieren – lediglich die letzten Minuten eines wunderschönen Wochenendes im Schwarzwald. Ich war nämlich im Himmel jenseits des Hügels: Im Parkhotel Adler in Hinterzarten. Einem altehrwürdigen Fünfsternhaus, das sich seit Menschengedenken in Familienbesitz befindet. (Achtung: Die folgenden Beschreibungen beziehen sich aussschliesslich auf das Hotel und dessen malerische Umgebung, nicht auf das Dorf Hinterzarten; dennoch finde ich den Himmel-Hölle-Vergleich mit Titisee nach zwei Ortsdurchfahrten absolut angebracht.)

Das Parkhotel ist der perfekte Ort für einen Kurzurlaub: Die Zimmer sind gemütlich, gediegen und dennoch rustikal. Die Wellnessanlage ist grosszügig, vielseitig und auch für Kinder geeignet. Die Lage am Dorfrand ist kaum zu übertreffen: An den unendlich erscheinenden Hotelpark schmiegen sich Tannenwälder, Kuhweiden und eine Moorlandschaft, wie man sie in der Region nur im Schwarzwald findet. Kein Wunder, fühlt sich der Santiglaus hier wohl. Einzig die Hotelgänge riechen stellenweise etwas muffig. Und dass die eine versiegelte Magnumflasche Château Mouton Rothschild einfach so als Dekoration rumstehen lassen, irritiert auch ein bisschen. Es muss sich um eine Fälschung handeln.

Nun aber zum Wein, der bei einem rustikalen Mahl (Lachs mit Spätzle) in der «Wirtshus»-Stube getrunken wurde. Den Auftakt macht natürlich der Local Hero: Ein Bickensohler Riesling 2009, trockener Qualitätswein der Genossenschaft Bickensohl. In der Nase offenbart der Tropfen frische Apfel-, Birne- und Pfirsichnoten, dazu ein Hauch Melone; auch a bisserl Mineralisch ist der Gute. Im Mund dann ebenfalls eine frische Frucht (vor allem Apfel) und viel Säure. Prickelnd. Der Abgang ist unerwartet lang, aber auch etwas herb, dazu angenehm exotische Nuancen. Ein guter Auftakt, nach dem sich die tonangebenden Ladies am Tisch von einem Italiener verführen lassen.

MontevertineDer Casanova heisst Montevertine 2006, kommt aus den heiligen Hügeln des Chianti, wird aber nicht prominent als solcher etikettiert. Die Assemblage aus Sangiovese (90%), Canaiolo und Colorino könnte genauso gut ein Supertuscan aus Bolgheri sein: Ein Bukett von betörender reifer Frucht – rot und v.a. schwarz; da paaren sich Kirsche und Brombeere mit Barrique-Noten wie Vanille, Eiche, subtilem Pfeffer und Tabak. Je länger der Herr sich im Glas breit macht, desto mehr kommt das Holzfass zum Vorschein. Im Mund ist er erstaunlich frisch und fruchtig mit einer herben Note im Abgang. Sanft und samtig in Sachen Tannine und Säure, wobei diese mit der Zeit deutlicher hervortritt. Ein toller Wein, auf der Karte zwischen Sassicaia und Tignanello platziert, verweist er diese mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis af die Plätze.

Perfekt fürs Paradies. Dafür nimmt man später auch die Sandalen, Socken und Schlapphut tragenden Vogelscheuchen in Titisee in Kauf. Ist ja wie Entertainment ohne Fernbedienung.

Aktuelle Beiträge

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  • Podcast #7 – Scherer + Zimmer mit Gutedel, Spargel und heiklem Hanf
  • Podcast #6 – Sandra Knecht und Fredy Löw – bringt die kritische Künstlerin den skeptischen Winzer zum Naturwein?
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