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~ Wein mit Attitüde

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Monatsarchiv: September 2013

Von der «Lastwagenbeiz» zum Gourmetlokal

24 Dienstag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Gastronomie, Meine Zeitungsartikel

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Schlagwörter

Baselland, Bubendorf, Gault Millau, Gianluca Garigliano, Gourmet, Guide Michelin, Italiener, Koch, Landgasthof Talhaus, Osteria Tre, Restaurant

Im Landgasthof Talhaus in Bubendorf wird wieder gekocht – und zwar vom Ex-Küchenchef der benachbarten Osteria Tre. Wir haben Gianluca Garigliano kurz nach der Neueröffnung getroffen und mit ihm über den bewegten Neustart geredet.

Landgasthof_Talhaus_Guargliano_web1

Bekannte Gesichter in Bubendorf: Das Pächterpaar Gianluca und Illijana Garigliano führt neu den Landgasthof Talhaus.

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Himmel und Hölle im Schwarzwald

22 Sonntag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Hotel

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Schlagwörter

Bickensohler Riesling, Canaiolo, Colorino, Genossenschaft Bickensohl, Hinterzarten, Hotel, Montevertine, Parkhotel Adler, Riesling, Sangiovese, Schwarzwald, Titisee, Toskana

Himmlisch: Das Parkhotel Adler in Hinterzarten.

Himmlisch: Das Parkhotel Adler in Hinterzarten.

Himmel und Hölle liegen manchmal dicht beeinander – so wie Titisee und Hinterzarten. Die Ortschaften im Schwarzwald trennt eigentlich nur ein Hügel, ein Moor und, natürlich, ein dichter Tannenwald. Und doch liegen Welten dazwischen. Titisee kommt daher wie die Karikatur eines deutschen Postkarten-Dörfchens: Zwischen historischen Bijoux finden sich viele hässliche Häuser und Hotels und die Fussgängerzone wird dominiert von Souvenir-Läden mit dem Kitsch, den es an Orten mit vielen Senioren und Japanern halt so zu kaufen gibt.

Auch die meisten Restaurants lassen stilbewusste Menschen erschaudern: Touri-Fressbuden, die den verstaubten Charme einer Autobahnraststätte versprühen. Mit Massenabfertigung und Sitzgarnituren aus Stoff, den unsereins nicht einmal als Duschvorhang dulden würde. Der Tiefpunkt: Das NPD-Plakat beim Bahnhof: «Geld für die Oma statt für Sinti und Roma». Omas hat es jedenfalls genug in Titisee – Junge sind eher selten anzutreffen. Ebenso vernünftig gekleidete Menschen.

Aber was motze ich eigentlich?! Die hier geschilderten Eindrücke markieren – und dramatisieren – lediglich die letzten Minuten eines wunderschönen Wochenendes im Schwarzwald. Ich war nämlich im Himmel jenseits des Hügels: Im Parkhotel Adler in Hinterzarten. Einem altehrwürdigen Fünfsternhaus, das sich seit Menschengedenken in Familienbesitz befindet. (Achtung: Die folgenden Beschreibungen beziehen sich aussschliesslich auf das Hotel und dessen malerische Umgebung, nicht auf das Dorf Hinterzarten; dennoch finde ich den Himmel-Hölle-Vergleich mit Titisee nach zwei Ortsdurchfahrten absolut angebracht.)

Das Parkhotel ist der perfekte Ort für einen Kurzurlaub: Die Zimmer sind gemütlich, gediegen und dennoch rustikal. Die Wellnessanlage ist grosszügig, vielseitig und auch für Kinder geeignet. Die Lage am Dorfrand ist kaum zu übertreffen: An den unendlich erscheinenden Hotelpark schmiegen sich Tannenwälder, Kuhweiden und eine Moorlandschaft, wie man sie in der Region nur im Schwarzwald findet. Kein Wunder, fühlt sich der Santiglaus hier wohl. Einzig die Hotelgänge riechen stellenweise etwas muffig. Und dass die eine versiegelte Magnumflasche Château Mouton Rothschild einfach so als Dekoration rumstehen lassen, irritiert auch ein bisschen. Es muss sich um eine Fälschung handeln.

Nun aber zum Wein, der bei einem rustikalen Mahl (Lachs mit Spätzle) in der «Wirtshus»-Stube getrunken wurde. Den Auftakt macht natürlich der Local Hero: Ein Bickensohler Riesling 2009, trockener Qualitätswein der Genossenschaft Bickensohl. In der Nase offenbart der Tropfen frische Apfel-, Birne- und Pfirsichnoten, dazu ein Hauch Melone; auch a bisserl Mineralisch ist der Gute. Im Mund dann ebenfalls eine frische Frucht (vor allem Apfel) und viel Säure. Prickelnd. Der Abgang ist unerwartet lang, aber auch etwas herb, dazu angenehm exotische Nuancen. Ein guter Auftakt, nach dem sich die tonangebenden Ladies am Tisch von einem Italiener verführen lassen.

MontevertineDer Casanova heisst Montevertine 2006, kommt aus den heiligen Hügeln des Chianti, wird aber nicht prominent als solcher etikettiert. Die Assemblage aus Sangiovese (90%), Canaiolo und Colorino könnte genauso gut ein Supertuscan aus Bolgheri sein: Ein Bukett von betörender reifer Frucht – rot und v.a. schwarz; da paaren sich Kirsche und Brombeere mit Barrique-Noten wie Vanille, Eiche, subtilem Pfeffer und Tabak. Je länger der Herr sich im Glas breit macht, desto mehr kommt das Holzfass zum Vorschein. Im Mund ist er erstaunlich frisch und fruchtig mit einer herben Note im Abgang. Sanft und samtig in Sachen Tannine und Säure, wobei diese mit der Zeit deutlicher hervortritt. Ein toller Wein, auf der Karte zwischen Sassicaia und Tignanello platziert, verweist er diese mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis af die Plätze.

Perfekt fürs Paradies. Dafür nimmt man später auch die Sandalen, Socken und Schlapphut tragenden Vogelscheuchen in Titisee in Kauf. Ist ja wie Entertainment ohne Fernbedienung.

Schnapsidee mit Chirsi-Wurscht

19 Donnerstag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Essen, Meine Zeitungsartikel

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Schlagwörter

Baselbieter Genusswoche, Brennerei, General Sutter Kirsch, Hans Nebiker AG, Kirsch, Kirschen, Schnaps, Sissach, Treberwurst, Trester, Ueli Gysin, Ueli Nebiker

Experiment geglückt: Brennmeister Ueli Gysin präsentiert die Chrisi-Würste aus dem Kirsch-Kessel.

Experiment geglückt: Brennmeister Ueli Gysin präsentiert die Chrisi-Würste aus dem Kirsch-Kessel.

Ueli Gysins Augen funkeln wie der bronzefarbene Kessel, vor dem er steht. «Das ist jetzt einmal etwas Anderes», sagt der Brennmeister und zieht drei stattliche Würste aus dem dampfenden Bauch des Brennhafens. «Tresterwüste kennt man aus der Westschweiz – aber das ist eine Chirsi-Wurst», erklärt Gysin nicht ohne Stolz.

In der Sissacher Kirschbrennerei General Sutter der Hans Nebiker AG werden die Würste nicht wie am Neuenburger- und Bielersee beim Destillieren ausgepresster Weintrauben, dem sogenannten Trester, gegart – hier landen sie im Kirschenbad. Gemäss Gysin hat das bis jetzt noch niemand ausprobiert. Auch in der Brennerei des Familienunternehmens zündete die Idee erst nach der Anfrage für die Baselbieter Genusswoche, die noch bis am Sonntag zu diversen kulinarischen Erlebnissen in der Region lockt. Weiterlesen →

Erste Schritte in die richtige Richtung

10 Dienstag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Merlot, Pinot Noir

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2011, Agriloro SA, Barefooted, Baselland, Blauburgunder, Cadus, Daniel Jauslin, Daniel Z'Graggen, Gasthof zum Goldenen Sternen, Jauslin Weine, La Prella, Ladoix, Meinrad Perler, Merlot, Muttenz, Nuits-Saint-Georges, Pinot Noir, Primi Passi, primipassi, Sirugue, Sudnord, Tessin, Tonnellerie, Winzer

FotoEin Tessiner Merlot aus dem Baselbiet? Ja, das gibts! Der spezielle Tropfen aus Tessiner Traubengut heisst passenderweise sudnord und wurde in Muttenz vom angehenden Önologen Daniel Z’Graggen gekeltert. Da es sich beim 2011er um den ersten Jahrgang des Jungwinzers handelt, heisst dessen Weinlinie konsequenterweise primipassi – erste Schritte.

Für einen ersten Wurf kommt der primipassi merlot sudnord 2011 schon ziemlich ordentlich daher: Ein gefälliges Bukett von reifen Früchten, schwarz sowie rot, daneben etwas dezenter die von mir so geschätzten Nuancen von Tabak, Leder und Waldboden. Im Gaumen kommt die Frucht filigraner daher mit einer etwas herben Note sowie hoher Säure. Der Tropfen ist nicht so breit und vollmundig, wie ich es beim Merlot-Massaker an der Viso del Vino erlebt habe, der Abgang verflüchtigt sich mit mittlerer Länge. Ein guter, ungewöhnlicher Merlot, der in der Nase besser gefällt als im Gaumen. Zumindest jetzt – ich wäre gespannt, wie der Sudnord sich entwickelt.

02_merlotDie Trauben stammen vom Rebberg La Prella der Agriloro SA von Meinrad Perler, Schweizer Winzer des Jahres 2010. Gekeltert wurde der Tessiner Schatz ennet des San Gottardo bei Urs Jauslin in Muttenz, seinerseits einer der besten Schweizer Pinot-Noir-Macher mit Weltmeistertitel (hier mein BaZ-Artikel dazu). Warum aber karrt Z’Graggen 500 Kilo Tessiner Trauben in die Nordwestschweiz? Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Jungwinzer sein Praktikum bei Jauslin absolviert. Also: Darum! Ohnehin hat sich «Zeta» mit Perler und Jauslin sicher nicht die falschen Lehrmeister ausgesucht. Ausgebaut wurde der Sudnord – um die Merlot-Geschichte abzuschliessen –  während 16 Monaten in Burgunder Eichenfässern: Die ersten 9 Monate schlummerte der Tropfen in einem neuen Barrique der Tonnerie Cadus aus Ladoix, danach in einem nun zum vierten Mal gebrauchten Sirugue-Fass aus Nuits-Saint-Georges, wie Z’Graggen erklärt.

PrimiPassi_PNAber Z’Graggen darf sich nicht nur in Jauslins Keller austoben – der Muttenzer hat ihm auch einen Teil seiner Pinot-Noir-Trauben überlassen, um daraus den primipassi pinot noir barefooted zu keltern. Dieser schmeckt – im Gegensatz zum Sudnord – im Gaumen besser als in der Nase, wo sich ein dezenter Duft von Edbeere, weissem Pfeffer und Leder breit macht. Dazu gesellen sich Noten von Tanne, Zeder und Graphit, wie mir nach einem entsprechenden Hinweis von Z’Graggen auch auffällt. Im Gaumen präsentiert sich der Pinot so frischfruchtig und knackig, dass es eine Freude ist. Kirsche, Erdbeere, Himbeere und Holznoten geben sich die Ehre. Für einen Blauburgunder kommt dieser Tropfen ziemlich vollmundig daher, was ich hier positiv finde.

Der Wein wurde zur Hälfte barfuss gemaischt – deshalb der Name barefooted. Vorgestellt hat Z’Graggen seine ersten beiden Schritte als Winzer im Rahmen seiner primipassi 2011/Tour de Suisse im Basler Gasthof zum Goldenen Sternen – malerisch gelegen im Dalbe-Tal zwischen Papiermühle, Museum für Gegenwartskunst und Grossbasler Rheinufer. Das Lokal ist insbesonders bei schönem Wetter allewyyl ein Abstecher wert!

Damit sich die Besucher vorstellen konnten, wie es ist, mit nackten Füssen Trauben zu maischen (ich durfte diese Erfahrung mit meinem Kleinen ja bereits machen), hat Z’Graggen den Prozess simuliert: Mit einem offenen Barrique und Gummi-Bällchen, die mit ihrer schlabbrig-feuchten Konsistenz und ihrer Grösse echten gemaischten Weintrauben erstaunlich nahe kommen (siehe Foto oben). Da der Anlass eben erst begonnen hatte, stocherte ich mit meinen Händen lustvoll in der Pseudo-Maische rum. Bis Z’Graggen in einem Nebensatz erwähnte, dass dieses barfuss-Erlebniss am Vorabend in Lugano bei seinen Degu-Besuchern auf grosse Resonanz stiess.

Manchmal ist es gar nicht so einfach, seine Hände dezent am Hosenbund abzuwischen.

PS: Der im Baselbiet gekelterte Tessiner Merlot ist fast der Wein gewordene Lebenslauf von Daniel Z’Graggen: Seine Familie kommt aus dem Baselbiet (und dem Aargau), aufgewachsen ist er in der Tessiner Gemeinde Pura. Jetzt müsste Z’Graggen den sudnord nur noch mit einem Pinot Noir aus Graubünden assemblieren, dort wurde der Jungwinzer nämlich geboren. Dann müsste der Tropfen aber sudestnord heissen.

Ein wunderbares Merlot-Massaker in Lugano

07 Samstag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Merlot, Tessin

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2011, Adriano Kaufmann, Agra Riserva, Agriloro SA, Ampelio, Ascona, Azienda Agricola Avra-Caspiera Sagl, Azienda Vitivinicola Pelossi & Co., Balerna, Belcantonissimo, Beride, Biasca, Cademario, Cantina Monti, Carmagnola, Cassina d'Agno, Castel San Pietro, Castello di Morcote, Chiodi, Claudio Tamborini, Colle d'Avra, Comano, Costera Riserva, Cresperino, Daniel Huber, E+F Klausener, F.lli Meroni Sagl, Fattoria Moncucchetto, Fratelli Corti SA, Fratelli Meroni, Fustoquattro, Gemma dell'Est, Genestrerio, Granato, Il Rubino, Il Viso del Vino, L'Arco, Lamone, Lamone Tenuta Colle S. Zeno Riserva, Leneo, Lugano, Malcantone – Rosso dei Ronchi, Meinrad Perler, Merlot, Moncucchetto, Montagna Magica, Monti – Il Canto della Terra, Murata, Pazzallo, Pio della Rocca, Purasca, Raggio di Sole, Riserva Ernesto, Riserva Tenimento La Prella, Rompidée, Rosso di Sera, Rovere, Salorino, SanZeno Costamagna, SanZeno Riserva, Sauvignon Blanc, Sottobosco, Sottoceneri, Stabio, Tamborini Carlo Eredi SA, Tenimento de'll Ör, Tenuta Agricola Luigina SA, Tenuta Bally & von Teufenstein SA, Tenuta Castello di Morcote, Tenuta San Giorgio, Termine, Tessin, Ticino, Ticinowine, Topazio, Tramonto Rosso, Tre Api, Ultima Goccia, Vallombrosa, Vezia, Vico Morcote, Vinicola Carlevaro

Bonvinvant_Viso-del-Vino_2013_1Zugegeben, am Ende des dreistündigen Degustationsmarathons hat sich meine frisch von einem Wespenstich genesene Zunge doch ein wenig pelzig angefühlt. Und auch die Zahnhälse zeigten langsam, dass mein Weinfimmel ihnen langsam auf den Nerv geht – der Tribut der Tannine. Aber es hat sich gelohnt! «Il Viso del Vino» heisst das vom Fachverband Ticinowine organisierte Stelldichein, das am 2. September im Kongresszentrum Lugano zelebriert wurde.

Über 60 Tessiner Winzer präsentierten ihre Jahrgänge 2011, darunter grosse Namen wie Claudio Tamborini, (noch) amtierender Schweizer Winzer des Jahres oder Meinrad Perler, Winzer des Jahres 2010. Einige Tropfen waren so frisch abgefüllt, dass die Flaschen von Hand beschriftet werden mussten. Die verkosteten Rotweine – hauptsächlich Merlots – lassen sich grob gesagt in drei Kategorien einteilen: a) die fruchtig-frischen, im Stahltank ausgebauten Tropfen mit eher roter Frucht; b) die würzig-weichen, im Barrique gereiften Tropfen mit intensiven Noten von Waldboden, Leder, Pflaume und Lakritz und dezenten schwarzen Früchten sowie c) opulente Granaten mit überreifer schwarzer Frucht und vollem Körper. Mein Weinherz schlägt eindeutig für die mittlere Kategorie. Jetzt aber zu meinen chronologisch aufgeführten Degu-Notizen. Wir beginnen am Stand der Agriloro SA von Meinrad Perler.

Bonvinvant_Viso-del-Vino_2013_2Agriloro SA, Genestrerio
Riserva Tenimento La Prella (Ticino DOC Merlot 2011): Kirsche und frische Himbeere in der Nase; fruchtig frisch auch im Gaumen: Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, leichte Cassis-Noten. Angenehm, frisch und mit mittlerem Körper.
Agriloro SA, Riserva Tenimento de’ll Ör (Ticino DOC Merlot): Hui! Intensive schwarzfruchtige Nase. Auch hier: Brom- und Johannisbeeren und Cassis – aber dichter und ausgeprägter. Dazu Pflaumen, Tabak, Waldboden und Unterlaub. Dennoch frisch und fruchtig um Gaumen. Toll. Und rar.
Agriloro SA, Riserva Sottobosco (Rosso del Ticino DOC): Eine Assemblage aus Merlot (75%), Cabernet Sauvignon (12%), Gamaret (7%) und Cabernet Franc (6%). Der Wein präsentiert sich zurückhaltender, zunächst eher auf der roten Seite, dann gesellen sich auch Cassis- und Brombeer-Nuancen dazu. Anklänge von Tabak und Leder. Wunderbar rund und trinkig im Gaumen: Zuerst macht sich die Frucht breit, dann die Säure und zum Schluss folgen die noch etwas kernigen Tannine. Dennoch schon sehr angenem zu trinken.

Tenuta Bally & von Teufenstein SA, Vezia
Cresperino (Ticino DOC Merlot): Bukett von schwarzer Kirsche, Brombeere, dezente Holznoten. Angenehm im Gaumen: Knackige Säure, präsenter Alkohol, frische Frucht.
Tre Api (Ticino DOC Merlot Riserva): Wow! Sehr ledrig in Bukett, dazu Tabak, Holz und Pflaume, die Frucht hält sich eher im Hintergrund. Nice! Im Gaumen dann Cassis und Pflaumen, danach angenehme Tannine und ein laaanger Abgang. Vollmundig, gut.
Riserva Ernesto (Rosso del Ticino DOC): Man merkt: Hier ist eine Assemblage im Glas. Sie riecht anders als ihre Merlot-Halbbrüder, was an den 25 % Cabernet Sauvignon liegt. Die Frucht ist frischer und duftet nach Him- und Brombeere. Sehr knackig im Mund, präsente Säure.
Topazio (Rosso del Ticino DOC): Ist mit 75% Cabernet Sauvignon und 25% Merlot quasi die Umkehrung des Ernesto. Zurückhaltende Nase, Kirsche und Cassis im Gaumen. Noch etwas grün und ungestüm. Ein junger Wilder, der mir in ein paar Jahren gerne noch einmal begegnen darf. Weiterlesen →

Wy-Erläbnis mit wunder Tsssunge

02 Montag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Baselland, Im Rebberg

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Aspra, Bacchus, Baselland, Buus, Kerner, Maisprach, Pinot Noir, Riesling-Sylvaner, Weinwanderung, Wintersingen, Wy-Erläbnis

Wy-Erlaebnis_2013_web10Homeboys auf Klassenfahrt: Was gibt es schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein mit den Bandkollegen einen feuchtfröhlichen Spaziergang zu machen? Essen, saufen, laufen. Bei der zehnten Ausgabe des Wy-Erläbnis führte die Weinwanderung am letzten Samstag im August von Buus nach Maisprach. 2700 Nasen haben sich durch die malerischen Rebberge rund um die schmucken Winzerdörfer gepflügt – darunter wir drei Brandhärd-Jungs plus SimonAyEm, der nach abstinenten Monaten den Pfad der Tugend ausnahmsweise verlassen hat, um sich mit uns dem bacchantischen Genuss hinzugeben.

Wy-Erlaebnis_2013_web18Er war auf dem richtigen Weg. Schliesslich ging es um die Huldigung der lokalen Winzerkunst. Von Aspra über Kerner bis hin zu Riesling-Sylvaner gabs alles in den Kelch, was die Baselbieter Rebberge hergeben. Und natürlich Pinot Noir, die rote Königin der Region. Leider begeisterten mich die Blauburgunder dieses Jahr irgendwie nicht. Leichtfüssige, fruchtige Tropfen sind zwar eine tolle Sache für eine Spätsommerwanderung, aber irgendwie hätte ich mir mehr Substanz und Konzentriertheit im Glas erwünscht – diese gibt es nämlich durchaus (und immer öfter) auch in der Region zu finden.

Aber ebä: Das Wy-Erläbnis ist ein Kultevent, bei dem der Rebensaft zwar eine tragende, aber nicht die einzige Rolle innehat. Wirklich überzeugt hat mich eigentlich nur der spritzig-exotische Bacchus von Lokalmatador Fredy Löw – dem unterhaltsamsten Winzer, dem ich bis jetzt begegnet bin.

Dennoch: Das Wy-Erläbnis war auch dieses Jahr eine Wucht! Gutgelaunte Menschen, Dorf-Idylle, Bilderbuch-Landschaften, vielvielviel Wein und Häppchen für den gut geölten Gaumen – rustikal, einfach, gut. Besonders gut gemundet hat das «Trochäfleisch» beim Syydebändel/Bacchus-Halt. Zumindest bis zu dem Moment als ich gieriger Geck gegen eine Wespe den Kürzeren zog. Sie wollte partout nicht teilen und stach mich mitten auf die Zungenspitze. Nicht so angenehm. Aber auch nicht so schlimm wie zunächst erwartet. Sollte man schon einmal erlebt haben.

Das war jetzt eine etwas lange Einleitung. Eigentlich wollte ich nur kurz die untenstehenden Fotos zum Wy-Erläbnis introducen. Hier sind sie also. Wer mehr über dieses wunderbare Volksfest wissen will, kann meinen letztjährigen Bericht lesen. Damals war ich für die BaZ mit Christoph Kokemoor, Sommelier des Grand Hotel Trois Rois, am Wy-Erläbnis.

Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013
Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013
Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013
Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013Wy-Erläbnis 2013

Wy-Erläbnis 2013, ein Album auf Flickr.

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