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Schlagwort-Archiv: Jauslin Weine

Unrasierte Frauenbeine am «Mémoire & Friends» 2014

25 Montag Aug 2014

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Uncategorized

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AOC Valais, Basel-Landschaft AOC, Brancaia, Brancaia Chinati Classico Riserva DOCG, Cave St-Pierre SA, Caveau de Salquenen, Chardonnay, Chardonnay Barrique, Chasselas, Cicero M Sauvignon Blanc, Cicero Weinbau, Completer, Cuvée Blanche, Dézalay, Dézalay AOC, Dézaley 1er Grand Cru La Gueniettaz, Dézaley Grand Cru Médinette, Domaine Christophe Chappuis, Domaine Henri Cruchon, Domaine Louis Bovard, Donatsch Completer Malanserrebe, Fratelli Corti SA, Gamay, Graubünden AOC, Gregor Kuonen, Heida, Heida Melodie, Heida Réserve des Administrateurs, Hohle Gasse Muttenz, Jauslin Weine, Kongresshaus, La Brancaia SRL, Lafenetscha La Traditionelle, Landolt Weine AG, Lavaux AOC, Leneo, Mémoire & Friends, Mémoire des Vins Suisses, MDVS, Merlot, Morges La Côte AOC, Petite Arvine, Petite Arvine Réserve des Administrateurs, Pinot Blanc, Pinot Noir, Provins Valais, Raissennaz Grand Cru, Salenagg Ambe, Salenegg Le Soleil d'Ulysse, Salenegg Pinot Noir Barrique, Salorino, Schweiz, Sprecher von Bernegg, St. Jodern Kellerei, Stadt Zürich Schaumwein Brut, Ticino DOC., Vieilles Vignes Maître de Chais, Visperterminen, Wallis, Wein, Weingut Donatsch, Weingut Schloss Salenegg, Zürich, Zürichsee AOC

MDVS_2014_27Es begann mit Weinen, weiss wie die Unschuld und endete mit einem fingerdicken Tannin-Teppich auf Zunge und Zahnhälsen: Dazwischen lag eine abenteuerliche Safari durch den Dschungel des Schweizer Weins in fast all seinen Farben, Formen und Lagen. Man muss schon sagen: Was die Winzer hierzulande zu bieten haben, ist schon allerhand! Die Schweiz als autarkes, selbstversorgendes Weinland – mit dem Gedanken könnte ich mich an Anlässen wie dem Schweizer Wein-Stelldichein am Mémoire & Friends im Kongresshaus Zürich fast schon anfreunden.

Erkenntnis des Tages: Chasselas (insbesondere aus dem Dézalay) und Pinot Noir, zwei tendenziell eher filigrane, elegante und zuweilen auch fade Traubensorten, die – ich gebe es zu – (noch) nicht zu meinen Favoriten gehören, diese beiden Königinnen können halt schon verdammt gute Weine hervorbringen. Beide sind sie mengenmässig Schweizer Spitzenreiter in im weissen beziehungsweise roten Segment.

MDVS_2014_6Natürlich kamen uns (eine Sommelière, eine Weinliebhaberin, ein Amerikaner mit Jetlag und der Bonvinvant) auch diesmal hervorragende Merlots, Petite Arvines, Chardonnays und Heidas über die Lippen. Die Stars aber waren die oben genannten Platzhirsche. Mit der Gamay-Assemblage aus Genf konnte hingegen rein gar nichts anfangen – mich schauderts jetzt noch.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass viele der dargebotenen Weine jüngeren Jahrgangs (und das waren die meisten) wie unrasierte Frauenbeine daherkommen: Von weitem betrachtet sehen sie ganz gut aus, sobald man aber auf Tuchfühlung geht, wird es kratzig und ungestüm. Was man aber gerne hinnimmt, weil sich bereits deutlich abzeichnet: Der Zahn der Zeit wird die haarige Seite dieser Tropfen früher oder später wegrasieren und dann, man ahnt es, präsentiert sich dem Weinfreund der Himmel auf Erden.

Das auf der Kongresshaus-Bühne etwa die Mémoire des Vins Suisses-Sonderschau zu den Schatzkammerweinen 2004, eine Auswahl an zehnjährigen Präziosen. Die Köstlichkeiten waren am frühen Abend bereits weggetrunken, die Schatzkammer geplündert – das sagt ja wohl alles.

Hier die Degustations-Notizen unserer Safari durch die Wein-Schweiz

MDVS_2014_1Heida Melodie 2013, St. Jodern Kellerei Visperterminen, AOC Valais.
Eine wunderbare Assemblage mit Restsüsse, exotischen Früchten wie Stachelbeere, aber auch Aprikose. Frisch und spritzig in Nase und Gaumen. Ursprünglch war dieser restsüsse Tropfen ein «Unfall», gekeltert aus jenen Trauben, deren Oechsle-Werte noch höher liegen als die Visperterminen. Ein toller Unfall!

Heida Réserve des Administrateurs 2013, Cave St-Pierre SA, Valais AOC.
Mineralisch, weniger exotisch als die vorangegangene Heida-Assemblage, eher Zitrusfrcht in der Nase, kantig, viel Säure im Gaumen.

Petite Arvine Réserve des Administrateurs 2013, Cave St-Pierre SA, Valais AOC.
Zurückhaltendes Bouquet, Heu, Holunderblüte, sonst eher auf der grünen Seite. Saftig und salzig im Gaumen.

MDVS_2014_9Dézaley Grand Cru Médinette 2004, Domaine Louis Bovard, Lavaux AOC.
Sellerie, grüne Paprika und Geranien in der Nase, dazu mineralische Noten; sehr subtil im Gaumen – filigran, blumig, gut. Eine elegante alte Dame.

Vieilles Vignes Maître de Chais 2004, Provins Valais, AOC Valais.
Eine wunderbar ölige Assemblage aus Marsanne, Amigne, Pinot Blanc und Heida, gekeltert aus Beeren von 67- bis 85-jährigen «vieilles Vignes». In der Nase: Birne, reife Aprikose, Heu, Honig. Sehr eigen im Gaumen: blumig, vollmundig, herb, komplex.

MDVS_2014_12Completer 2012, Sprecher von Bernegg, Graubünden AOC.
Der Tropfen ist erst vor Kurzem in der Flasche gelandet. Extrem hellfarbig, dezent in der Nase, nasser Stein; herb im Gaumen, dazu viel Säure.

Pinot Blanc 2013, Sprecher von Bernegg, Graubünden AOC.
Ebenfalls hell, zurückhaltend, sauer und herb. Nicht so mein Fall.

MDVS_2014_31Cuvée Blanche 2013, Weingut Schloss Salenegg, Graubünden AOC.
Eine Assemblage aus weiss gekeltertem Pinot Noir und Chardonnay, dezentes und buttriges Bouquet, begleitet von floralen Noten wie Bergamotte, auch etwas grüne Birne; butterzart im Gaumen, prickelnder, süsslicher Abgang. Yeah!

Chardonnay Barrique 2011, Weingut Schloss Salenegg, Graubünden AOC.
Eine Bombe in der Nase! Butter, Williamsbirne, vollmundig. Rockt.

Cicero M Sauvignon Blanc 2013, Cicero Weinbau AG, Graubünden AOC.
Frischfruchtig, mineralisch, blumig, natürlich auch Stachelbeere, dazu grüne Peperoni, Gras und Kräuter.

Donatsch Completer Malanserrebe 2012,
Zitusnase mit hoher Säure, Geranien, Gras, grüne Peperoni, prickelnd im Gaumen, viel Säure, herb, granny Smith.

Und jetzt, endlich, die Roten – hurra!

Lenéo 2011, Fratelli Corti SA, Ticino DOC.
Ein Merlot, wie ich ihn Liebe! Schwarze Früchte, Leder, Tabak, dazu würzig; noch etwas kantig im Gaumen, präsente Säure, körnige Tannine.

MDVS_2014_18Salorino 2012, Fratelli Corti SA, Rosso del Ticino DOC.
Cuvée aus Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignen. Erdig, rot- und schwarzfruchtig; ebenfalls noch etwas ruppig im Gaumen. Paprika, Kräuter. Vollmundig. Ungestüm. Braucht Zeit.

Brancaia Chinati Classico Riserva DOCG 2010, La Brancaia SRL.
Ein Chianti, gekeltert von Ausslandschweizern, mit einem Bouquet von Tabak, Kaffee, schwarzen Früchten, wirkt noch ewas jung und wild. Solid, aber nichts Besonderes.

…zur Auffrischung ein weisser Zwischengang…

MDVS_2014_21Dézaley 1er Grand Cru La Gueniettaz 2012, Domaine Christophe Chappuis, Dézalay AOC.
Mineralisch, floral, frisch. Langer Abgang. So gut, dass ich keinen Bock habe, mehr Notizen zu machen. Prost.

…und ein Schaumwein hinterher…

Les Romaines Methode Traditionelle Brut Rosé 2012, Les Frères Dutruy, La Côte AOC.
Assemblage aus Pinot und Chardonnay. Melone, Erdbeere, Himbeere, herrlich frisch, prickelnd. Mehr!

Raissennaz Grand Cru 2004, Domaine Henri Cruchon, Morges La Côte AOC.
Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Cassis, Bonbon; wirkt im Gaumen noch jung, vollmundig, intensiv, erstaunlich rotfruchtig und frisch nach 10 Jahren. Fein.

MDVS_2014_28Hohle Gasse Muttenz 2012, Jauslin Weine, Basel-Landschaft AOC.
Intensive Erdbeere, eher noch rote Kirsche, aber auch Tabak, Schokolade. im Gaumen vollmundig und dennoch fruchtig und drinkig mit einer herben Note im Abgang. Toll, dass ein Baselbieter am Mémoire & Friends so eine gute Figur abgibt!

…chinchin, nochmals Schämpis…

Stadt Zürich Schaumwein Brut, Landolt Weine AG, Zürichsee AOC.
Bei diesem weiss gekelterten Pinot Noir handelt es sich um den einzigen Stadtzürcher Schaumwein. Flaschenvergoren, Butter, Hefe, ein Hauch von Pfirsich. Super, trinkig. Hohe Säure, herb.

Salenegg Ambe, Weingut Schloss Salenegg, Graubünden AOC.
Das AOC im Beschriebt täuscht: Da es sich um eine Assemblage dreier unterschiedlicher Pinot Noirs handelt – separat ausgebaut im Stahltank, Fuder und im Barrique, jeweils mit unterschiedlichem Jahrgang – haben wir es hier mit einem Tischwein zu tun. Und er schmeckt speziell. Gut. Rauchig, Speck, Kirsche, Erdbeere, Himbeere. Spannender Wein.

MDVS_2014_30Salenegg Pinot Noir Barrique 2009, Weingut Schloss Salenegg, Graubünden AOC.
Brombeere, Cassis, Lakritz, Heidelbeere, erdig. Vollmundig und rund. Magnifique!

Salenegg Le Soleil d’Ulysse, Weingut Schloss Salenegg, Graubünden AOC.
Wow! Ein Bündner «Portwein» aus Pinot Noir mit einer für diesen Süsswein typischen Nase. Duftet verständlicherweise stark nach Alkohol, aber auch nach Dörrpflaume, reifen Brombeeren und exotischen Gewürzen. Oder wie Onkel Oskar treffend findet: «Wie ein Kuchen im Mund.» Lebkuchen, zum Beispiel.

MDVS_2014_33Lafenetscha La Traditionelle 2013, Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Valais AOC.
Ganz zum Schluss wirds nochmals weiss. Und richtig gut! Salzig und mineralisch wie eine Petite Arvine, dazu Grapefruit und Stachelbeere wie ein Sauvignon Blanc, begleitet von sehr viel Säure und einem vollmundigen Abgang. Super.

MDVS_2014_26

Guter Wein trotz schlechtem Wetter

24 Dienstag Jun 2014

Posted by Bonvinvant in Baselland, Jahrgänge

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2013, Aesch, Ambros Thüring, Basel-Stadt, Baselbieter Wein, Baselland, Buus, Buusner Bacchus, Flüh, Fredy Löw, Jauslin Weine, Kellerei Siebe Dupf, Klus, Landskrönler Pinot Gris, Liestal, Maispracher Kerner AOC, Muttenz, Peter Nussbaumer, Räbesunntig, Riehen, Sauvignon Blanc Muttenz, Schlipfer Schuumwyy, Solothurn, Tschäpperli, Tschäpperli Federweiss, Ueli Bänninger, Urs Rinklin, Verband der Weinproduzenten Region Basel/Solothurn, Weinberg, Wetter

Die ersten Regio-Weine aus dem Rebjahr 2013 sind trinkreif – zuvor haben sie den Winzern aber viel abverlangt. Bei der Jahrgangspräsentation erklärten sie, warum das Wetter ihrem Wein nicht wesentlich geschadet hat.

Zufriedene Winzer: Peter Nussbaumer, Ambros Thüring, Freddy Löw, Urs Rinklin, Thomas Engel, Ueli Bänninger und Urs Jauslin (von links).

Zufriedene Winzer: Peter Nussbaumer, Ambros Thüring, Freddy Löw, Urs Rinklin, Thomas Engel, Ueli Bänninger und Urs Jauslin (von links).

Beim bisherigen Prachtsommer können wir darüber lachen. Aber vor einem Jahr steckte die Bevölkerung um diese Zeit noch in einer Winterdepres­sion. Insbesondere die Winzer, denen der nasskalte Frühling 2013 zu schaffen machte. Für sie bedeutet schlechtes Wetter vor allem viel Arbeit im Weinberg. Die Reben sind krankheitsanfälliger und benötigen eine besonders sorgfältige Pflege.

Dass ein durchzogenes Rebenjahr nicht zwangsläufig zu schlechtem Wein führt, bewies der Verband der Weinproduzenten Region Basel/Solothurn am Montag bei der Jahrgangspräsentation im Basler Restaurant Schlüsselzunft. Die frisch abgefüllten 2013er kommen aromatisch und knackig daher – und schlanker als auch schon. Vom Schaumwein aus dem Riehener Schlipf über den Landskrönler Pinot Gris bis hin zum Sauvignon Blanc aus Muttenz, die Weissweine haben stets eine feine Frucht und ein ausgewogenes Säuregerüst.

Klasse statt Masse

Guter Wein trotz schlechtem Wetter  – dafür gibt es drei wesentliche Erklärungsansätze: Viele Winzer verfügen heute über eine wesentlich bessere Ausbildung, bei der Technik zur Verarbeitung der Trauben gab es ebenfalls grosse Fortschritte – vor allem aber setzen die Weinproduzenten immer konsequenter auf Klasse statt Masse. «Bei uns gibt es nie so schlechtes Wetter, dass der Wein nicht mehr zu retten ist», erklärt Andreas Buser vom Landwirtschaftszentrum Ebenrain, «ausser die Reben erfrieren in einem besonders kalten Winter – aber dann gibt es gar keinen Wein.»

Was für Buser immer noch besser ist als schlechter Wein. Als Rebbaukommissär wacht er mit Argusaugen über die Qualität des regionalen Weins. «2013 gibt es keinen schlechten Wein – allenfalls etwas weniger», sagt Buser. Dass dennoch rund ein Viertel mehr als im Vorjahr produziert wurde, liege an den Frostschäden, die die Erträge 2012 schrumpfen liessen. Im Zehnjahresvergleich liegt man mengenmässig fünf Prozent unter dem Schnitt.

Geduld und Handarbeit

Wie man auch in einem schwierigen Jahr zu einem guten Wein kommt, zeigen Winzer Urs Jauslin aus Muttenz und «Siebe Dupf»-Kellermeister Thomas Engel aus Liestal. Die Ausgangslage der beiden Winzer ist dabei ziemlich gegensätzlich. Jauslin bemuttert seine Reben in minutiöser Detailarbeit, reduziert die Erträge konsequent und wartet geduldig auf den richtigen Erntezeitpunkt – anders als andere. «Am Ende haben viele nicht die Nerven, um abzuwarten – schliesslich sind die Trauben der Lohn des ganzen Jahres», sagt Jauslin. Sein Blauburgunder «Hohle Gasse» gehört zu den absoluten Aushängeschildern des Baselbieter Weins.

Während der Muttenzer seine Reben stets im Auge hat, kann Thomas Engel die Qualität der Trauben, die er für «Siebe Dupf» in der grössten Kellerei der Region zu Wein verarbeitet, nur indirekt beeinflussen: Der grösste Teil der Ernte stammt nämlich nicht aus eigenen Lagen, sondern kommt von diversen regionalen Winzern, die alle unterschiedlich arbeiten. «Umso grösser ist die Herausforderung für mich im ­Keller», sagt Engel. Zunächst habe er gedacht, 2013 werde ein schlechtes Jahr – letztlich ist Engel aber positiv überrascht worden von einer deutlich wahrnehmbaren Aromatik. «Dass wir in einem schwierigen Jahr solche Weine hinbekommen, stimmt mich zuversichtlich», sagt Engel, «so zeichnet sich ab, welch grosse Tropfen wir dann in einem wirklich guten Jahr keltern können.»

Das Rebjahr 2014 hat gut begonnen

Ein solches Jahr könnte uns nun bevorstehen. Die Sommerwochen und der milde Frühling haben den Reben einen optimalen Start in die Vegetationsperiode ermöglicht. «Es sieht gut aus – aber es dürfte gerne wieder einmal regnen», erklärt Rebbaukommissär Andreas Buser. Aktuell haben die Reben bis zu vier Wochen Vorsprung im Vergleich zum Vorjahr.

Gut möglich also, dass den Winzern ein entspannterer Herbst mit grösserem Handlungsspielraum bevorsteht als 2013. Damals mussten einige Weinbauern ihre Traubenernte bis in den November hinauszögern. Ein Warten, das sich gelohnt hat, wie die frisch abgefüllten Weine aus der Region zeigen.

Wer die regionalen Weine vor Ort im Weinberg degustieren will, kann das am 29. Juni 2014 im Rahmen des «Räbesunntigs» machen. Offene Weinkeller gibts in Aesch, Riehen, Sissach, Therwil und Wintersingen.
www.baselbieterwein.ch

Ein neuer Verbandsname
Neu organisieren sich die lokalen Winzer im Verband der Weinproduzenten Region Basel/Solothurn. Damit wurde nun der Vereinsname den Strukturen angepasst. Bisher agierte man als Weinproduzentenverband Baselland – dies, obwohl schon lange auch Winzer aus Basel-Stadt und Solothurn mit im Boot sind. Die Aargauer Winzer sind nicht dabei, da diese bereits im Branchenverband Aargauer Wein gut organisiert sind.

6_Regio-Weine_2013Sechs Weine aus drei Kantonen: Die ausgewählten 2013er-Weinspezialitäten aus den beiden Basel und Solothurn (v.l.).

  • Tschäpperli Federweiss (B. und U. Bänninger, Tschäpperli, Aesch)
  • Landskrönler Pinot Gris (Peter Nussbaumer und Ambros Thüring, Flüh)
  • Schlipfer Schuumwyy (Urs Rinklin, Riehen)
  • Buusner Bacchus (Fredy Löw, Buus)
  • Maispracher Kerner AOC (Kellerei Siebe Dupf, Liestal)
  • Sauvignon Blanc Muttenz (Jauslin Weine Muttenz)

Dieser Beitrag erschien erstmals am 24. Juni in der Basler Zeitung.

Erste Schritte in die richtige Richtung

10 Dienstag Sept 2013

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Merlot, Pinot Noir

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2011, Agriloro SA, Barefooted, Baselland, Blauburgunder, Cadus, Daniel Jauslin, Daniel Z'Graggen, Gasthof zum Goldenen Sternen, Jauslin Weine, La Prella, Ladoix, Meinrad Perler, Merlot, Muttenz, Nuits-Saint-Georges, Pinot Noir, Primi Passi, primipassi, Sirugue, Sudnord, Tessin, Tonnellerie, Winzer

FotoEin Tessiner Merlot aus dem Baselbiet? Ja, das gibts! Der spezielle Tropfen aus Tessiner Traubengut heisst passenderweise sudnord und wurde in Muttenz vom angehenden Önologen Daniel Z’Graggen gekeltert. Da es sich beim 2011er um den ersten Jahrgang des Jungwinzers handelt, heisst dessen Weinlinie konsequenterweise primipassi – erste Schritte.

Für einen ersten Wurf kommt der primipassi merlot sudnord 2011 schon ziemlich ordentlich daher: Ein gefälliges Bukett von reifen Früchten, schwarz sowie rot, daneben etwas dezenter die von mir so geschätzten Nuancen von Tabak, Leder und Waldboden. Im Gaumen kommt die Frucht filigraner daher mit einer etwas herben Note sowie hoher Säure. Der Tropfen ist nicht so breit und vollmundig, wie ich es beim Merlot-Massaker an der Viso del Vino erlebt habe, der Abgang verflüchtigt sich mit mittlerer Länge. Ein guter, ungewöhnlicher Merlot, der in der Nase besser gefällt als im Gaumen. Zumindest jetzt – ich wäre gespannt, wie der Sudnord sich entwickelt.

02_merlotDie Trauben stammen vom Rebberg La Prella der Agriloro SA von Meinrad Perler, Schweizer Winzer des Jahres 2010. Gekeltert wurde der Tessiner Schatz ennet des San Gottardo bei Urs Jauslin in Muttenz, seinerseits einer der besten Schweizer Pinot-Noir-Macher mit Weltmeistertitel (hier mein BaZ-Artikel dazu). Warum aber karrt Z’Graggen 500 Kilo Tessiner Trauben in die Nordwestschweiz? Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Jungwinzer sein Praktikum bei Jauslin absolviert. Also: Darum! Ohnehin hat sich «Zeta» mit Perler und Jauslin sicher nicht die falschen Lehrmeister ausgesucht. Ausgebaut wurde der Sudnord – um die Merlot-Geschichte abzuschliessen –  während 16 Monaten in Burgunder Eichenfässern: Die ersten 9 Monate schlummerte der Tropfen in einem neuen Barrique der Tonnerie Cadus aus Ladoix, danach in einem nun zum vierten Mal gebrauchten Sirugue-Fass aus Nuits-Saint-Georges, wie Z’Graggen erklärt.

PrimiPassi_PNAber Z’Graggen darf sich nicht nur in Jauslins Keller austoben – der Muttenzer hat ihm auch einen Teil seiner Pinot-Noir-Trauben überlassen, um daraus den primipassi pinot noir barefooted zu keltern. Dieser schmeckt – im Gegensatz zum Sudnord – im Gaumen besser als in der Nase, wo sich ein dezenter Duft von Edbeere, weissem Pfeffer und Leder breit macht. Dazu gesellen sich Noten von Tanne, Zeder und Graphit, wie mir nach einem entsprechenden Hinweis von Z’Graggen auch auffällt. Im Gaumen präsentiert sich der Pinot so frischfruchtig und knackig, dass es eine Freude ist. Kirsche, Erdbeere, Himbeere und Holznoten geben sich die Ehre. Für einen Blauburgunder kommt dieser Tropfen ziemlich vollmundig daher, was ich hier positiv finde.

Der Wein wurde zur Hälfte barfuss gemaischt – deshalb der Name barefooted. Vorgestellt hat Z’Graggen seine ersten beiden Schritte als Winzer im Rahmen seiner primipassi 2011/Tour de Suisse im Basler Gasthof zum Goldenen Sternen – malerisch gelegen im Dalbe-Tal zwischen Papiermühle, Museum für Gegenwartskunst und Grossbasler Rheinufer. Das Lokal ist insbesonders bei schönem Wetter allewyyl ein Abstecher wert!

Damit sich die Besucher vorstellen konnten, wie es ist, mit nackten Füssen Trauben zu maischen (ich durfte diese Erfahrung mit meinem Kleinen ja bereits machen), hat Z’Graggen den Prozess simuliert: Mit einem offenen Barrique und Gummi-Bällchen, die mit ihrer schlabbrig-feuchten Konsistenz und ihrer Grösse echten gemaischten Weintrauben erstaunlich nahe kommen (siehe Foto oben). Da der Anlass eben erst begonnen hatte, stocherte ich mit meinen Händen lustvoll in der Pseudo-Maische rum. Bis Z’Graggen in einem Nebensatz erwähnte, dass dieses barfuss-Erlebniss am Vorabend in Lugano bei seinen Degu-Besuchern auf grosse Resonanz stiess.

Manchmal ist es gar nicht so einfach, seine Hände dezent am Hosenbund abzuwischen.

PS: Der im Baselbiet gekelterte Tessiner Merlot ist fast der Wein gewordene Lebenslauf von Daniel Z’Graggen: Seine Familie kommt aus dem Baselbiet (und dem Aargau), aufgewachsen ist er in der Tessiner Gemeinde Pura. Jetzt müsste Z’Graggen den sudnord nur noch mit einem Pinot Noir aus Graubünden assemblieren, dort wurde der Jungwinzer nämlich geboren. Dann müsste der Tropfen aber sudestnord heissen.

Die neue Schweizer Wein-App

30 Dienstag Okt 2012

Posted by Bonvinvant in Meine Zeitungsartikel

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App, Basler Zeitung, BaZ, iOS. iPhone, Jauslin Weine, Klus, Schweiz, Tschäpperli, Webweit, Wein, Weinführer

Wusstet Ihr, dass im tiefsten Kleinbasler Rotlichtmilieu erstklassige Baselbieter Weine wachsen? Irgendwo zwischen Ochsen- und Rebgasse. Dies suggeriert jedenfalls die neue App «Vinea Schweizer Weine» auf ihrer Winzer-Karte.

Dort wurde das Aescher Weingut Tschäpperli kurzerhand von der Klus ins Kleinbasel verlegt. Das ist natürlich ein Fehler, auch wenn Rotlicht und Rotwein grundsätzlich zusammenpassen – noch besser wäre hier aber ein Tschäpperli Schaumwein.

Das Aescher Vorzeige-Weingut ist einer von lediglich drei regionalen Winzerbetrieben, die in diesem digitalen Schweizer Weinführer aufgelistet sind. Die App umfasst insgesamt 450 Schweizer Winzer. Diese wurden aufgrund ­ihres Abschneidens bei den grössten Degustationswettbewerben oder wegen ihrer Bekanntheit ausgewählt. Weiterlesen →

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