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Schlagwort-Archiv: Naturwein

Ô fâya – eine Farm wird zum Weingut

28 Mittwoch Okt 2020

Posted by Bonvinvant in Schweiz, Wallis

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Ô fâya, Ô fâya Farm, Crowdfunding, Ilona Thétaz, Naturwein, Rhone, Rhonetal, Saxon, Unterwallis, vin naturel, Wallis, Winzerin

Young Ilona has a farm… und die soll jetzt endlich zum richtigen Weingut werden. Denn gute Weine macht sie schon, Ilona Thétaz aus Saxon – bisher aber ohne fixe Bleibe oder eigene Reben. Deshalb sucht die junge Walliser Winzerin via Crowdfunding nach Unterstützung.

Wie die Spindel eines Korkenziehers schraubt sich die steile Strasse dem Himmel entgegen. Der Endspurt auf dem Schotterweg führt vorbei an Weinbergen, Aprikosen-Hainen und einem Piratenschiff. Es könnte auch die Arche Noah sein. Auf der Ô fâya Farm leben nämlich unter anderem auch Schafe, Hühner, Pferde, Esel, Katzen und Hunde. Und Piratin Emma – Ilonas Tochter mit dem coolsten Sandkasten weit und breit.

Aber etwas fehlt noch in diesem Garten Eden: Ein Ort, an dem Ilona ihre Trauben verarbeiten kann. Und Platz für die Lagerung von Fässern und Flaschen, aber auch von Aprikosen, Heu und Getreide. Bisher hat die junge Winzerin ihre Weine auswärts bei Freunden gekeltert. Die Bio-Trauben wurden meistens bei Freunden zugekauft – dieses Jahr etwa bei Winzerin Sandrine Caloz.

Der nächste Jahrgang wächst im eigenen Rebberg

Jetzt soll das Improvisieren ein Ende nehmen: Ilona möchte die alte Scheune neben dem Wohnhaus entern wie ihre Tochter das Piratenschiff im Garten. Der rustikale Holzbau soll gekauft und aufgemöbelt werden. Der Platz zwischen Scheune und Wohnhaus wird dabei zum überdachten Trauben-Umschlagplatz.

Nachdem Ilona in den letzten drei Jahren – neben der Winzer-Ausbildung und dem Betriebsleiterkurs Önologie in Changins – viel Zeit und Geld in den Aufbau ihrer kleinen Farm investiert hat, möchte sie den Ausbau jetzt dank einer Crowdfunding-Aktion auf der Plattform «Yes We Farm» realisieren. Insgesamt sollen 35’000 Franken zusammenkommen – als Gegenleistung gibt’s u.a. Aprikosen, Gemüse, Wein oder ein Wein-Erlebnis auf der Farm.

Ab 2021 kommt dieser Wein endlich auch von Ilonas eigenen Reben. Die Ô fâya Farm wird diesen Winter um einen Hektar Reben erweitert. Höchste Zeit also, dass nun die Infrastruktur entstehen kann, um die erste eigene Ernte straight outta Farm zu keltern.

Trinkfreude ohne «chichi»

Dann kann sich Ilona noch besser um ihre Weine kümmern. Weine, die schon jetzt – wo sie noch ein Vagabundendasein frönen – viel Trinkfreude bereiten. Naturweine «sans chichi dedans», wie Ilona sagt.

Die Crus sind frisch und unkompliziert. Zum Beispiel der «Orage» – ein maischevergorener Wein aus weissen PiWi-Sorten wie Divona, Sauvignac und Souvignier Gris. Je nach Machart kann Orange Wein rustikal und gerbstoffbetont rüberkommen – nicht bei Ilona. Ihre Interpretation kickt mit feiner Frucht – und ist ziemlich schnell weggezischt. Noch mehr Trinkfluss hat der «tinpéta», ein frischfruchtiger Gamay.

Die farbenfrohen Etiketten stammen – ja von wem wohl – von Ilona. Auf den Schaumwein-Labels tummeln sich die Schafe. Etwa auf dem «louise : pas à deux» – einem funky pétillant aus Fendant-Trauben. Kommt gut, die Kombination der typischen feinen Bitternote des Fendant mit den prickelnd-frischen Bulles.

Sprung über den Röstigraben

Mit der eigenen Infrastruktur soll nun das Weinmachen aufs nächste Level gehoben werden. Ursprünglich kommt Ilona aus Altishofen im Kanton Luzern. Seit 12 Jahren ist sie im Wallis zuhause…seit dreien im Combe arrangée über Saxon mit atemberaubendem Panoramablick über das Rhônetal und die Unterwalliser Weinberge.

Was macht man hier oben eigentlich im Winter? Lockdown wegen eingeschneit? «Eigentlich geht das ohne Problem», meint Ilona. «Hat nicht so viel Schnee meistens. Und ich bin ja nicht so hoch oben. Und falls doch, dann rufe ich einen befreundeten Landwirt an und er kommt mit dem Traktor. Und manchmal halt von Hand Schaufeln!»

Radau an der Raw: Blut, Bienen und Blaufränkisch

15 Sonntag Dez 2019

Posted by Bonvinvant in Kolumne

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Andrew Tape, Ballot-Flurin, Bambule, Berlin, Bernstein, Blaufränkisch, Burgenland, Hárslevelü, Hiyu Wine Farm, Hydromel Pétillant, Judith Beck, Markthalle Neun, Met, Muskat, Nate Ready, Naturwein, Neusiedlersee, Noita Winery, Oregon, Raw, Raw Wine, Remi Ballot, Salvatore Marino, vin libre, vin naturel, Weingut Hummel, Weingut Judith Beck, Weinmesse

Tatort Weinmesse. Die Blutlache am Boden ist gross wie das Mittelmeer. Zum Glück hat niemand gesehen, dass der randvolle Spucknapf nicht von Geisterhand von der Tischkante geschupst worden ist… So ein Ende hat dieser Wein nicht verdient. Er stammt von Salvatore Marino aus Sizilien. Seine frischen Crus sind eine meiner Entdeckungen der «Raw Wine». Die deutsche Ausgabe dieser Weinmesse hat kürzlich Berlin gerockt. Der Name ist Programm: die Weine sind raw – naturbelassen im besten Sinn.

Eine weitere Trouvaille: Die Hiyu Wine Farm aus Oregon. Mit seinem langen weissen Bart erinnert Winzer Nate Ready an den legendären US-Musikproduzenten Rick Rubin. Seine Spezialität sind «Field Blends». Weine aus verschiedenen Traubensorten, die im selben Weinberg wachsen und zusammen geerntet und gekeltert werden. In Österreich nennen sie das «Gemischter Satz». Ob es dort Winzer gibt wie Nate Ready mit seinen über hundert Rebsorten im Weinberg?

Ein Bart wie Rick Rubin: Nate Ready aus Oregon, Meister der «Field Blends».

Eher unter die Rubrik «kann man machen» fallen die hip designten Weine der Noita Winery aus Finnland – gemacht Trauben, die in Österreich eingekauft wurden. Die Winzer hatten dem Naturwein-Publikum allerhand zu erklären. Die Weine kann man unter «Horizonterweiterung» verbuchen. Mehr nicht.

Ungewöhnlich sind auch die Crus von Ballot-Flurin aus Südwestfrankreich. Der Hydromel Pétillant ist ein Pet Nat-Schaumwein mit Honig und Lavendel. Sozusagen ein Met Nat. Das Projekt der Bio-Imkers Remi Ballot und dem Kanadier Andrew Tape ist extrem interessant – die Honigweine sind Geschmackssache.

Auf zur nächsten Blüte. Zum ungarischen Weingut Hummel. Hier summt die Biene auf dem Etikett. Der «Bernstein 2018», gekeltert aus der ungarischen Rebsorte Hárslevelü (bitte zehnmal ganz schnell nachsprechen), ist unglaublich saftig. Nektar!

Trouvaillen von der «Raw Wine» – der Bambule! Blaufränkisch von Judith Beck und der Bernstein aus dem Hause Hummel.

Die Offenbarung folgt am Stand der Winzerin Judith Beck. Das Weingut der jungen Österreicherin liegt am Neusiedlersee nahe der ungarischen Grenze. Besonders beeindruckend: die Weine ihrer «Bambule!»-Serie. Bambule ist Gaunersprech und steht für lautstarken Gefängnis-Radau. Es sind ihre rawsten Weine. Unfiltriert, ungeschwefelt – und unglaublich gut.

Der Muskat kann kaum verbergen, dass er aus einer Aromensorte gekeltert wurde. Der opulente Duft nach Muskat, Orangenschale, Grüntee und hellen Blüten wird begleitet von einer ätherischen Kräuterwürzigkeit, die der Wein seiner fast zweiwöchigen Maischestandzeit verdankt.

Auch Becks roter Bambule, ein Blaufränkisch, trumpft mit ätherischen Nuancen auf. Dichtgewoben, von kühler Eleganz mit zünftig Tannin und Aromen dunkler Beeren, Pfeffer, Zedernholz und Paprika. Ich notiere: Blaufränkisch – muss öfter getrunken werden! Dieser Wein landet nicht am Boden wie der arme Sizilianer – sondern im Reisegepäck.

Dieser Beitrag wurde erstmals in der bz Basel veröffentlicht.

Frische Weine aus dem Süden: Salvatore Marino keltert seine Turi-Weine aus sizilianischen Sorten. Sie sind unverschämt saftig – und preiswert.

Alsace gone wild – Piraten, Partisanen und Punks

17 Sonntag Nov 2019

Posted by Bonvinvant in Dreiland, Elsass, Kolumne

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Alsace, Brutes, Domaine in Black, Dreiland, Dreiländereck, Elsass, Lambert Spielmann, Mulhouse, natural wine, Naturwein, partisan, Punkt, Raisins Sociaux, Riesling, Rouffach, Saint-Pierre, vigneron, vin libre, vin naturel

Frei wie der Wein: Der 2018er-Riesling markiert Lambert Spielmanns zweiten Jahrgang.

Die polternden Fäuste der singenden Winzer bringen die Weinflaschen auf dem Tisch zum tanzen. Dahinter hängt eine Piratenfahne an der Wand. Auf den Etiketten der tanzenden Traubensäfte steht «Libre Comme Le Vin», «Socialitre» oder «Mafia Vin Free». Es ist spät. Es ist laut. Es wird gelacht.

Hier, am Stand dieser jungen, wilden Elsässer Winzer, lässt sie sich gut ausklingen, die «Brut(es)» – eine Weinmesse in Mulhouse, die sich ganz den «vins naturels» verschrieben hat. Die lebendigste Ecke wird von den jungen Elsässern besetzt, das ist nicht zu überhören. Raisins Sociaux heisst das Weinkollektiv. Daneben Lambert Spielmann. Auf seiner Visitenkarte steht Partisan Vigneron.

Ein cooles Bild geben sie ab mit ihren Irokesenschnitten, Motörhead-Pullis und den stylischen Weinetiketten. Aber was heisst das schon? Winzer nach Sympathiepunkten abzugrasen ist so oberflächlich, wie Weine nach dem Etikett einzukaufen. Also Obacht!

Erster Schluck. Erleichterung. Die können was! Der Rosé der Raisins Sociaux bietet unkomplizierten Trinkspass. Manche Crus sind noch etwas ungehobelt und rustikal – wie ihre Macher, könnte man jetzt floskeln – aber sie gehen runter wie nix. Die Piratenstory hinter einigen Weinen lässt aufhorchen: gekeltert aus Trauben, die man sich von verlassenen Rebbergen besorgt hat.

Partisan Vigneron: Lambert Spielmanns Weingut heisst «Domaine in Black» – wer ist wohl Lambert auf diesem Bild?

Das Revier der Freibeuter liegt bei Rouffach zwischen Mulhouse und Colmar. Lambert Spielmann, ihr partner in crime nebenan, keltert seine Crus in Saint-Pierre etwas weiter nördlich. Sein Riesling «Libre Comme Le Vin 2018» offenbart Noten von gelbem Steinobst, frisch angeschnittenem Apfel, Zitronengras und hellen Gewürzen. Ein Weisser mit kühl-kargem Charme und vibrierender Säure – vor allem in Anbetracht des heissen Jahrgangs. Im Abgang mit einer schönen Salzigkeit, die der Winzer dem Alter der 70- bis 80-jährigen Rebstöcke zuschreibt.

Die Reben hat Spielmann gepachtet. Anders als viele andere Elsässer Winzer entstammt er nicht einer Weinbaudynastie. Sein Riesling markiert erst die zweite eigene Ernte. Einen Weingutnamen sucht man auf dem 2018er-Etikett vergebens. Inzwischen hat der 31-Jährige einen kleinen Einmannbetrieb gegründet, die Domaine in Black. In Anlehnung an seine Lieblingsfarbe, seinem Hund Blacky und den dunklen Kleidungsstil, den der «Partisan Vigneron» gerne pflegt als Bassist der Punkband «La Consigne». Das macht den Wein natürlich nicht noch besser. Die Story aber schon.

Gib mir die Ghettofist: Links das Duo von Raisins Sociaux, dahinter der Partisan – sozusagen in Deckung.

Dieser Artikel wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Wannaz, der Winzer-Wizzard aus dem Lavaux

10 Donnerstag Okt 2019

Posted by Bonvinvant in Chasselas, Kolumne, Waadt

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Biodyn, Biodynamie, biodynamisch, Genfersee, Gilles Wannaz, Lac Leman, Lavaux, Naturwein, vin naturel, Waadt, Wannaz

Wer im Glashaus sitzt: Aussicht vom Winter- in den Winzergarten der Domaine Wannaz.

Verwildert. Verwünscht. Verlassen. Feigen am Wegrand, Palmen an der Hauswand. Das Gemüsebeet umzingelt von wilden Kräutern und Blumen. Und Reben, natürlich. Der Blick über den Genfersee zu den Alpen ist atemberaubend. Weit und breit kein Winzer. Wie weggezaubert. In einem Verschlag, hängen, stehen und liegen Sägen und Siebe, Sicheln und Sensen. Ein Kupfertopf, in dem Asterix ein Wildschwein schmoren könnte. Allerlei Krimskrams. Stillleben einer Winzerwerkstatt, eines Zauberers.

Plötzlich steht er da, Gilles Wannaz. Zack, haben wir ihn im Glas, den Chasselas. Kurze Haare, weisser Dreitagebart, Hornbrille – der Winzer, nicht der Wein. Seit über 30 Jahren wirkt er im Herzen des Lavaux, seit 2003 nach biodynamischer Philosophie. Ein Pionier im Revier. Auch ein Philosoph und Poet. Die Etiketten seiner Weine sind gespickt mit Gedichten und Geschichten.

Gilles Wannaz, Winzer, Gastgeber und Multitalent.

Vor allem die Chasselas zeigen, warum nicht nur die UNESCO-zertifizierten Weinterrassen des Lavaux legendär sind, sondern auch die Crus, die darauf wachsen. Hier ist die heimische weisse Sorte Chasselas die Königin. Auch bei Wannaz, obwohl der Wahnsinnige auf seinen 4,5 Hektar nicht weniger als 26 Rebsorten kultiviert. Während sich die klassischen Grand Cru-Chasselas aus St. Saphorin und Epesses frischfruchtig, subtil und floral geben, zeigt die Landwein-Version «Vin en vérité» – ebenfalls aus dem heissen 2018 – mehr Muskeln und eine reifere Frucht. Die Würze ist süss, fast exotisch. Sortentypisch sind sie alle drei.

Ein verwinkeltes Bijou hoch über dem See

Die Chasselas sind untypisch typisch für Gilles Wannaz. Viele Weine des Wizzards sind es nämlich nicht. Merlot und Syrah würde man im Lavaux nicht unbedingt erwarten. Auch deshalb klassifiziert er seine erstklassigen Weine als vermeintlich einfache «Vin de Pays». Wannaz zelebriert auf der Etikette lieber seine poetische Ader, als sie mit der prominenten Herkunftsbezeichnung zu schmücken.

Die Domaine, ein verwinkeltes, altehrwürdiges Bijou hoch über dem See, gleicht einem Gesamtkunstwerk: Kritzeleien auf den Weintanks, kunstvolle Kronleuchter und Antiquitäten, stilsicher arrangiert und dennoch von wilder, chaotischer Schönheit. Das Pendant zum grünen Paradies vor der Haustüre. Als hätten hier Jean Tinguely, Harald Nägeli oder Andy Warhol persönlich Hand angelegt.

Hier tüftelt Wannaz nicht nur an seinen Weinen. Hier kocht er auch für Gruppen bis zu 80 Personen. Es muss ein Erlebnis sein. Denn hier möchte man Feste feiern, bis die Sonne über dem Genfersee wieder aufgeht.

Kupferkessel und Krimskrams: Stillleben aus der Küche eines Winzer-Wizzards.

Funfacts – was es sonst noch zu erzählen gibt

  • Früher hat Gilles Wannaz auch schon das Bühnenbild für Stephan Eicher gestaltet.
  • Seine Weine sind «voyages immobiles». Mit ihnen holt er die Welt an den Genfersee.
  • Wannaz etikettiert seine Crus meist als Vin de Pays. Nach AOC-Richtlinien wird nur der Chasselas abgefüllt – «Ich mag die Tradition, die Kultur, die muss man pflegen. Ein Syrah mit einem Epesses-Etikett interessiert jedoch niemanden.»
  • Das sagt Gilles über sich selber: «Ich koche wie meine Mutter und mache Wein wie mein Vater.»
  • Er mischt auch schon mal mit Tee aus Weinblättern mit Wein und raucht dazu getrocknete Weinblätter, liest man zumindest.
  • Wannaz arbeitet biodynamisch, ein verbissener Dogmatiker ist er aber nicht: «Sulfit ist ein natürlicher Bestandteil des Weins», sagt er und ergänzt lachend: «wenn man radikal gegen Sulfit ist, ist das auch eine Form von Rassismus. Schwefel kann auch für Spannung sorgen.» Er sucht die Einfachheit im Wein. Die Freiheit.
  • Wannaz ist ein Philosoph, auf der Etikette seines Muscat 2018 steht etwa: «De son île aux sovenirs éoliens bourrasque décoiffante sur un air lémanique.»

Die gekürzte Version dieses Artikels wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Julien Guillon – Sein Pinot steht unter Strom

18 Sonntag Aug 2019

Posted by Bonvinvant in Kolumne, Wallis

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ayent, Biodyn, Biodynamie, buitonnaz, Electric Water, Fully, julien guillon, Naturwein, Sion, suisse, Valais, vin, vins libre, vins naturel

Smoke on the Weinberg: Julien Guillon, Macher des «Electric Water».

Donnerwetter. Dieses «Electric Water» schlägt ein wie ein Blitz. Ein Pinot Noir aus dem Wallis. Himbeerrot und milchig, als wäre er durch einen Gletscher gesickert. Die duftigen Donnerwolken, die in die Nase steigen, sind dunkler und deftiger. Man stelle sich Holunderbeeren vor. Oder Sauerkirsche. Das Himbeerjoghurt schimmert dezent durch die Wolkendecke. Veilchen ebenso. Für Spannung sorgt eine frische Kräuterwürzigkeit, die duftet wie frisch verhageltes Unterholz.

Auch im Gaumen zuerst der Blitz – die vibrierende Säure – dann donnern Frucht und Würze rein. Im Mund ist der Cru ein Tick rustikaler. Radikaler. Doch er entwickelt sich zu einem schönen Finale mit frischer Mineralik und einem etwas stoppligen Tannin-Teppich. Das ist ok – der Wein ist noch jung. Mit frischen 12 Volumen und dem kräutrigen Charakter ist der «Electric Water» ein typischer Cool-Climate-Wein.

18 Parzellen, 25 Weine: Ein kleiner Ausschnitt aus dem Lineup von Julien Guillon.

Pardon! Ich bin ungestüm wie ein Wolkenbruch reingeplatzt und habe Pinot verspritzt – ohne den Winzer vorzustellen. Das wird jetzt nachgeholt: Der «Electric Water» stammt aus dem Jahr 2018 – und von Julien Guillon. Dieser stammt aus Genf, wurde im Burgund ausgebildet und hat sich bei Sion im Unterwallis niedergelassen. Dort macht er seit 2017 Wein. Auf den Etiketten seiner Crus stehen Sachen wie «méthode agricole de Rudolf Steiner», «Vin de Pays Suisse» oder «contient des sulfites naturel».

Zu Deutsch: biodynamischer Rebbau, der Winzer nimmt sich mit dem Label «Landwein» die grösstmögliche Freiheit – und er setzt keinen Schwefel zu. Also keine Sulfite. Man merkt: Guillon macht vins naturel. Gewachsen im Einklang mit der Natur, gekeltert ohne Zusätze. Da könnte man meinen, dass der Name «Electric Water» eine metaphysische Ebene hat. Denkste! Es ist viel trivialer: Die Pinot Noir-Reben dieses Weins wachsen bei Ayent neben einem Elektrizitätswerk. Hier fliessen nicht nur Megawatt sondern auch die Rhône, einer der wichtigsten Ströme Europas.

Die Reben stehen also doppelt unter Strom. Oder daneben. Gut so, Spannung ist das Gegenteil von Langeweile. Und so sind auch die Weine von Julien Guillon. Der elektrische Rebberg ist eine von 18 meist kleinen Parzellen des bald 37-Jährigen. Eine der tiefsten. Seine höchste Lage liegt bei Fully auf 900 Meter über Meer. Ein privilegierter Fleck mit viel Sonne und kühlen Nächten.

Hier sind die Reben aber auch den Kräften der Natur ausgesetzt. Zum Beispiel Frost. Oder dem Hagelsturm, der die Reben vor einer Woche heimgesucht hat – kurz vor der Ernte. Das schmerzt. «2019 hat sich schon jetzt in meine Seele eingebrannt», sagt Guillon bevor er wieder in den Rebberg klettert. Dort ist er, der fast alles alleine und in Handarbeit erledigt, viel lieber als an Weinmessen. Trotzdem verkauft er 80 Prozent seiner Crus ins Ausland. Dank Social Media. Vor allem aber dank seiner elektrisierenden Weine.

  • Biodiversität: Guillon legt grossen Wert auf die Begrünung zwischen den Rebzeilen – beim Nachbar ist der Boden kahl.
  • Diese Farbe! Mit dem «Ni Blanc Ni Rouge» keltert Guillon einen beachtlichen Rosé aus der Gamaret-Traube.
  • Im Element: Julien Guillon checkt seine Gamay-Reben oberhalb von Ayent bei Sion.

Dieser Artikel wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Die Dreiländerbrücke führt ins Burgund

23 Sonntag Jun 2019

Posted by Bonvinvant in Burgund, Dreiland, Kolumne

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Burgund, Côte de Beaune, Clos du Moulin aux Moines, Dreiland, Dreiländereck, Klybeckquai, La Huninguoise, Naturwein, Pinot Noir, ungeschwefelt, vin naturel

Unkompliziert mit Würze und Pfiff: Der Moulin aux Moines Pinot Noir XVII.

Basel ist eine Weinbastion. Wir leben im Herzen einer grossen Weinregion, in der einige der besten Crus überhaupt wachsen. Die Ansage ist prollmundig wie ein Primitivo – aber ich stehe dazu. Wer die Schweizer Brille in die Ecke donnert und die Flughöhe nach oben schraubt merkt: Basel liegt zwar am Rand der Schweiz und hat mengenmässig nix zu melden in der Weinwelt – vom internationalen Weinhimmel aus betrachtet liegt das Rheinknie aber im Zentrum dreier Regionen, deren Topgewächse es mit fast jedem Spitzenwein dieser Welt aufnehmen können.

It’s the Dreiländereck! Wer nach Norden guckt, sieht links das Elsass mit den Vogesen und rechts die Reben des Weiler Schlipf, südlichste Lage in Baden. In beiden Regionen (Elsass und Baden) wachsen je etwa gleich viel Hektar Reben wie in der ganzen Schweiz. Bei diesem grenzenlosen Weitblick könnte man auch gleich die ganze Schweiz ins Dreiland-Panorama integrieren. Ich schweife ab – zu viel Aufwind, zu grosse Flughöhe.

Von Huningue direkt ins Burgund

Nix wie runter auf den Boden der Tatsachen. Wir landen am westlichen Ende der Dreiländerbrücke, gegenüber des Weiler Rheincenters und des Basler Rheinhafens. Willkommen in Huningue. Genauer: Im «La Huninguoise», einer Weinbar mit einer wunderbaren Karte voller französischer Kreszenzen. Hier kann jeder seine eigene Tour de France zelebrieren. On y va! Ich sprinte direkt ins Burgund zu den Weinen von Clos du Moulin aux Moines – die Burgunder Winzerin ist persönlich vor Ort.

Ihre weissen Crus aus Chardonnay bringen die gewünschte Frische an diesem heissen Sommerabend. Trotzdem wechselt die Weinampel auf rot. Ob das gut kommt bei dieser Hitze? Und wie! Der Wein bringt nämlich nur zarte 12 Volumenprozent auf die Waage und trumpft mit frischfröhlichen roten Fruchtaromen auf, dazu auch etwas Menthol und Zedernholz.

Ein Querschläger ohne zugesetzten Schwefel

Krass! Schliesslich haben wir es hier mit dem Einstiegswein, der Basis, zu tun: dem Pinot Noir XVII. Ausgebaut im Stahltank und ohne Zusatz von Schwefel. Beides ist einigermassen ungewöhnlich für einen Burgunder. Vermutlich deklarieren die Macher den Wein auch deshalb als Vin de France, das ist die ‹einfachste’ Klassifizierung in Frankreich – dabei wachsen die Rebstöcke dieses Vin Naturel an der legendären Côte de Beaune.

Der Wein ist ein Querschläger. Manche Rote, denen kein Schwefel (Sulfit) zugesetzt wurde, präsentieren sich zunächst rustikal und von dezenter Frucht. Der hier nicht! Ein unkompliziertes Kerlchen mit Würze und Pfiff, das auch leicht gekühlt weggezischt werden kann. Kostet zum Mitnehmen 16 Euro – das «Huninguoise» ist nämlich auch ein Take Away.

Ab in den Rucksack mit der Pulle und zurück über die Brück’ via Weil ans Kleinbasler Rheinufer. Am Klybeckquai gibt’s noch die letzten Sonnenstrahlen zu erwischen. Dazu die letzten Tropfen dieses roten Sommerweins, der wunderbaren Trophäe dieser kompakten Dreiland-Spritztour. Praktisch, im Herzen dieser drei Regionen zu leben.

Dieser Artikel wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Der geschickte Weisse vom Kaefferkopf

10 Montag Jun 2019

Posted by Bonvinvant in Uncategorized

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Alsace, Ammerschwihr, Assemblage, Colmar, Domaine Geschickt, Elsass, Geschickt, Gewürztraminer, Grand Cru, Kaefferkopf, Naturwein, Pinot Gris, Riesling, vin naturel

Keine Kakerlake: Madame «Kaefferkopf» sorgt trotz Rundungen für ordentlich Erfrischung.

Geschickt. Ein elegantes Wortspiel mit dem Namen des Weinguts würde sich sicher gut machen hier. Doch ich gebe mich lieber dem Gaumenspiel des Weins hin. Im Glas glänzt strohgelb, fast goldig, der Kaefferkopf Alsace Grand Cru 2015 ebendieser Domaine Geschickt. Eine Assemblage aus Gewürztraminer, Riesling und Pinot Gris.

Es kitzelt. Der Auftakt ist prickelnd, wild und würzig. Dann wuchtig, fruchtig und cremig. Währenddessen wird dieser Birnen- und Aprikosenkuchen durchschnitten von einer vibrierenden Säure. Viele Eindrücke in wenig Zeit – und ein Abschied mit langem Nachhall, wuchtig wie das Donnergrollen einer Kanone. Ein Wein mit Wumms. Das Label sagt: 14,5 Volumen. Der Gaumen entgegnet: «Was? Der Cru ist doch so frisch!» Und der Streber frohlockt: «Willkommen im Elsass, wo die Weine wuchtig sind und trotzdem noch Säure haben. Im besten Fall zumindest. So wie bei diesem balancierten Biest.

Fertig Poesie. Fakten statt Floskeln. Die weisse Assemblage stammt vom Kaefferkopf bei Colmar. Obwohl der Weinberg bereits im 14. Jahrhundert im Grundbuch in Ammerschwihr festgehalten wurde, handelt es sich um die jüngste der 51 Elsässer Grand Cru-Lagen. Diese umfassen die besten Rebberge der Region. Seinen Namen hat der «Kakerlakenkopf» wegen der Form der Hügelspitze (war da etwa Alkohol im Spiel?). Ihren Charakter verdankt die Kakerlake vor allem aber diesem Terroir. Mit über einem Dutzend verschiedener Bodentypen gleicht das Elsass einem Mosaik, das seinesgleichen sucht.

Am Kaefferkopf sind das vor allem Granit, Kalk, Ton und dieser rot schimmernde Sandstein, aus dem die nahegelegene Hochkönigsburg gebaut wurde. Prägend ist auch die sonnige Hanglage im Osten der Vogesen. Die Bergkette sorgt dafür, dass sich die vom Atlantik kommenden Regenwolken auf der anderen Seite dieser natürlichen Barriere ausweinen. Dank dieser trockenen Lage arbeiten im Elsass besonders viele Winzer biologisch oder – wie bei der Domaine Geschickt – biodynamisch.

Assemblage als Ausnahme

Die Trauben vom Kaefferkopf dürfen sich ausnahmsweise auch als Assemblage mit dem Grand Cru-Siegel schmücken. Normalerweise werden die Elsässer Spitzenweine sortenrein abgefüllt. Das Exemplar aus dem Hause Geschickt – es duftet nach gelbem Steinobst, Honig und hellen Gewürzen – spiegelt ziemlich genau die Machtverhältnisse der gesamten Kaefferkopf-Lage wieder: 10 Prozent Pinot Gris, 30 Prozent Riesling und 60 Prozent Gewürztraminer. Gewürztraminer! Diese typische Elsässer Sorte, die oft so süss-säuselnd daher gestöckelt kommt wie eine Dragqueen mit kitschigem Rosen-Parfüm.

Hier nicht! Hier gibt’s einen schönen Mix aus Power, Würze, Frische und Frucht. Eine Wucht, diese Kakerlake. Ich genehmige mir einen Schluck und summe dabei «La Cucaracha» zu Ehren der Macher dieses Grand Crus. Geschickt gemacht!

Dieser Artikel wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Susucaru! Dieser Vulkan hat in Action Bronson den Weinfreak geweckt

19 Freitag Apr 2019

Posted by Bonvinvant in Degustiert, Italien, Kolumne

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Action Bronson, Asterix, Ätna, Bud Spencer, Cattaratto, Clovis Ochin, Frank Cornelissen, From Paris With Love, Italien, Malvasia, Method Man, Moscadella, Naturwein, Nerello Mascalese, Obelix, Redman, Rosato, Rosé, Sizilien, Susucaru, Terence Hill, Vulkan

Nicht nur wegen seiner Farbe ein Knaller: Der Susucaru Rosato von Frank Cornelissen hat in Action Bronson den Weinfreak geweckt.

Sie sind heiss wie Lava! Der eine kommt vom Vulkan. Der andere ist ein Vulkan. Der eine wächst an der Nordflanke des Ätna. Der andere hat einen Bart, leuchtend wie Lava. Der eine heisst Susucaru und ist ein Wein. Der andere heisst Action Bronson und ist Rapper. Ich liebe sie heiss. Den Susucaru, weil er zeigt, dass auch ein Rosé richtig Biss haben kann. Und Action Bronson – massig, langer roter Bart, Tattoos – für seine verspielten Raps, die markante Stimme und sein breites Grinsen. Ein Riesenbaby!

Was haben der US-Rapper und der sizilianische Vulkanwein miteinander zu tun? Viel! Sie stehen für die perfekte Mariage zwischen Rap und Wein. Sie sind schuld an einer für Feinschmecker und Rap-Fans einzigartigen Video-Serie. Genau genommen ist Clovis Ochin schuld. Der Pariser Naturwein-Dealer hat das Duo verkuppelt. Backstage bei einem Action Bronson-Konzert. Mit seinem Überfall hat der französische Freak sozusagen die Mentos-Pille in die Cola gepoppt – und beim Rapper einen Vulkanausbruch ausgelöst.

Asterix und Obelix: Clovis Ochin und Bronsolino in Action…

«Clovis hat mein Leben verändert, als er mir die Welt des Naturweins eröffnet hat», erinnert sich Action Bronson später an diese Eruption. Davor hat er nur Ginger Ale gemocht. Plötzlich will der New Yorker mit albanischen Wurzeln nur noch Naturwein nippen. Handgemachter Wein, entstanden mit möglichst wenigen Eingriffen – für viele den Gegenentwurf zu glattgebügelten Massenweinen.

Also trinken sich der massige Rapper und der schlaksige Hipster Clovis Ochin durch die Pariser Naturwein-Bars – umgeben von dicken Rauchschwaden. Ob man da seriös verkosten kann? Aus diesem Freudenrausch ist die Doku «From Paris with Love» entstanden. Im Gegensatz zu «One Night in Paris» geht’s hier zur Sache: Korken poppen im Minutentakt, es werden Witze geklopft und Berge verschlungen. Mit Essen kennt sich Action Bronson aus – bevor er zur rappenden Kultfigur wurde, hat er als Koch Karriere gemacht. Die Doku könnte auch «Zwei Freaks bei der Völlerei» heissen. Hedonismus pur. Das kongeniale Duo erinnert an Bud Spencer und Terence Hill. Oder an Asterix und Obelix. Oder an Redman und Method Man.

Form Paris With Love: Action Bronson säuft sich durch die Pariser Naturweinbars…

Seit dem Vulkanausbruch ist Bronsons Lavastrom nie ins Stocken geraten. Auf YouTube ist ein Beitrag zu finden, in dem er dem Macher des Susucaru einen Besuch abstattet – Frank Cornelissen, ein Belgier, der vom Weinsammler zu einem der wichtigsten Winzer am Ätna wurde. Sein Susucaru Rosato ist eine Assemblage aus verschiedenen, meist typisch sizilianischen Rebsorten – roten sowie weissen (Malvasia, Moscadella, Cattaratto, Nerello Mascalese). Um Rosé machen ja einige einen Bogen als wäre er heisses Magma. Aber dieses Exemplar ist eine Wucht!

Genau wie Action Bronson, auf den die Merkmale dieses Ätna-Crus ebenso zutreffen: sattes Orangerot, frisch und quietschfidel, dennoch mit genug Fleisch am Knochen sowie Ecken und Kanten – der dezente Kräuterduft lässt sich genau so wenig leugnen wie der lang anhaltende Nachhall. Die Vulkane…sie brodeln.

Action Bronson zu Besuch bei Frank Cornelissen.

Dieser Artikel wurde erstmals in der bz Basel publiziert.

Verkostungsnotiz

Azienda Agricola Frank Cornelissen – Terre Siciliane Rosato IGT Susucaru 2016

Leuchtendes, leicht trübes Himbeerrot; in der Nase laktisch und mit viel roter Frucht, etwa Erdbeere, Johannisbeere und Brombeere, auch etwas Stachelbeere und Rhabarber, dazu eine pfeffrig anmutende Würze; im Gaumen leicht spritzig mit viel Grip, sehr viel Grip, frisch und kräutrig (Brennnessel) bis in den Abgang. Von schöner Struktur. Da geht viel ab am Gaumen – ein Vulkanausbruch!

Inselweine aus Korsika – charmante Eigenbrötler

16 Samstag Sept 2017

Posted by Bonvinvant in Korsika, Weingüter

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Schlagwörter

Ajaccio, Alain Venturi, Aleatico, Alicante, Antoine Arena, Île de Beauté, Barbaggio, Barbarossa, Bastia, Biancu Gentile, Brasseria Ribella, Cap Corse, Carcajolu, Christophe Chiorboli, Clos Venturi, Corse, Désert des Agriates, Demeter, Domaine Comte Peraldi, Domaine Pieretti, Domaine U Stiliccionu, Domaine Vico, Fabien Guillermier, Fiera di U Vinu, François Aquaviva, Guillaume de Poix, Jean-Charles Abbatucci, Jean-Marc Venturi, Korsika, La Gaffe, Libertalia Bistro Tropical, Lina Venturi-Pieretti, Manu Venturi, Marie-Françoise Devichi, Minustrellu, Muscat à Petits Grains, Naturwein, Nicolas Stromboni, Niellucciu, Patrimonio, Ponte Leccia, Saint-Florent, Sangiovese, Sébastien Poly, Sciaccarellu, Simon Giacometti, UVA Corse, Vermentinu, Vin Doux Naturel, Yves Canarelli

Inselwein soll Wein von der Insel sein – wild, würzig, eigenständig. Nachdem Korsikas Weinwelt ins Wanken geraten ist, erleben
 die einheimischen Sorten eine zweite Renaissance. Willkommen auf einer Reise zurück in die Zukunft.

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(Voilà la version française)

Es ist, als wollten die Reben die Wellen küssen. Nur wenige korsische Weinberge kommen dem Meer so nah wie die der Domaine Pieretti am Cap Corse. «Dieses Terroir ist einzigartig! Die Weine werden immer besser, und die Leute interessieren sich dafür», sagt Alain Venturi. Mit dem Interesse steigt auch die Anbaufläche. Zu den grössten Herausforderungen gehören hier – wie fast überall auf der Insel – Trockenheit, Wind und Wildschweine. Viele Rebberge sind umgeben von Macchia-Buschwald und Wildschutzzäunen. Mit fünf Kellereien und 30 Hektar Rebfläche ist Korsikas nördlichste Appellation die kleinste. Auf den felsigen Ton- und Schieferböden der Domaine Pieretti wachsen die einheimischen Sorten Niellucciu, Muscat à Petits Grains, Vermentinu und Alicante (Grenache). Bekannt ist die Domaine für ihre weisse Cuvée Marine, einen vibrierenden Vermentinu mit frischer Frucht, feiner Würze und salzigem Abgang.

Alain Venturi, Domaine Pieretti, Cap Corse
Alain Venturi, Domaine Pieretti, Cap Corse
Domaine Pieretti, Cap Corse
Domaine Pieretti, Cap Corse
Lina Venturi-Pieretti, Domaine Pieretti
Lina Venturi-Pieretti, Domaine Pieretti

Zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet Alain Venturi die elf Hektar umfassende Domaine Pieretti in fünfter Generation. Lina Venturi-Pieretti hat das Weingut 1989 vom Vater übernommen und seither behutsam modernisiert. Die Mariage von Tradition und Moderne ist der Schlüssel zu Erfolg und Eigenständigkeit des korsischen Weins. Das mag abgedroschen klingen, doch die heutige Dominanz lokaler Sorten ist nicht selbstverständlich. In den 60er-Jahren geriet die traditionelle Weinproduktion arg ins Wanken. Tausende sogenannte «pieds noirs» siedelten nach der Revolution in Algerien und der Loslösung von Frankreich nach Korsika über. Mit im Gepäck: ertragreiche Rebsorten für Massenweinbau. In kurzer Zeit vervierfachte sich die Rebfläche auf 31’000 Hektar. Erst in den 80er-Jahren wurde die Weinschwemme durch Rodungen und EU-Fördermittel wieder eingedämmt.

Wein und Rockmusik

Es folgte eine erste Rückbesinnung auf einheimische Sorten – allen voran Sciaccarellu und Niellucciu, in Italien als Sangiovese bekannt, sowie die weisse Varietät Vermentinu. Unterstützt wurde die Renaissance durch die Einführung neuer Herkunftsbezeichnungen, darunter neun Appellations d’Origine Protégée (AOP), und durch Winzer wie Lina Venturi-Pieretti. Heute ist sie Vizepräsidentin der Winzervereinigung UVA Corse und Präsidentin des Weinfestivals «Fiera di U Vinu». Dieses lockt im Juli jeweils Dutzende Winzer und Hunderte Weinliebhaber ins historische Zentrum von Luri.

Fiera di U Vinu, Luri
Fiera di U Vinu, Luri
Fiera di U Vinu, Luri
Fiera di U Vinu, Luri
Rock & Wein – it works very well.
Rock & Wein – it works very well.

Es gibt keine bessere Gelegenheit als das «Fiera di U Vinu», um Korsikas Weine und Winzer kennenzulernen: Ein Weinfest mit kulinarischen Spezialitäten, Folklore und Rockmusik. Hier treffen wir auf die junge Winzerin Marie-Françoise «Mlle D» Devichi. Dass sie uns als Erstes ihren Winzerkollegen Simon Giacometti vorstellt, ist sinnbildlich für die neue Winzergeneration: Man schätzt, inspiriert und unterstützt sich gegenseitig. «Wir sind jung, zahlreich – und wir wollen gemeinsam vorwärtskommen», erklärt Devichi.

Als wir sie am folgenden Tag im Herzen der Appellation Patrimonio besuchen, sind wir doppelt baff. Erstens von der atemberaubenden Aussicht bei der halbstündigen Überfahrt von der Ost- zur Westküste – auf dem Gipfel überblickt man innerhalb weniger Meter zuerst die eine, dann die andere Inselflanke. Zweitens von der Dichte an Spitzenwinzern, die sich hier wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen. Mit 423 Hektar Rebfläche und 35 Kellereien ist Patrimonio Korsikas grösste Weinregion. Hier wurde 1968 die erste AOP ins Leben gerufen – der Anfang der Qualitätsrevolution.

Das jüngste Kind der Revolution

Eines der jüngsten Kinder dieser Revolution ist Devichi. Sie betreibt das Weingut in sechster Generation und hat nach einer Dekade Unterbrechung wieder damit begonnen, Weine unter dem Familiennamen abzufüllen. Das Medizinstudium in Marseille hat sie sausen lassen. «Seit ich den Betrieb 2012 endgültig übernommen habe, konnte ich unsere Rebfläche auf 40 Hektar verdoppeln.» Daneben hat sie dank geschicktem Einsatz von Social-Media-Plattformen wie Facebook dafür gesorgt, dass der Name Devichi wieder mit Spitzenwein in Verbindung gebracht wird.

Wrecked up...
Wrecked up…
«Mlle D» aka Marie-Françoise Devichi.
«Mlle D» aka Marie-Françoise Devichi.
Patrimonio
Patrimonio

Wer von Bastia nach Saint-Florent fährt und ein Weingut besichtigen möchte, landet als Allererstes bei ihr in Barbaggio. Um ihre Reben besuchen zu können, geht es durch das Städtchen Patrimonio hinunter ins Tal. Anders als am Cap Corse mit seiner felsigen Küste schmiegen sich hier die Weinberge sanft an die Hügelketten. In Mitten ihrer Weinberge schlummert zwischen Eukalyptusbäumen ein verlassenes Landgut, das die Fantasie beflügelt. Hier möchte Devichi eines Tages ihren Wein keltern. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht. Auch, weil Wein aus Korsika derzeit im Ausland beliebt ist. «Diese Welle müssen wir reiten», sagt Devichi entschlossen.

Wein aus der Wüste im wilden Westen

Vor der Weiterreise empfehlen wir eine kleine Erfrischung im «Libertalia Bistro Tropical» in Patrimonio, eine von Gemüsegärten umgebene Freiluft-Bar mit Hippie-Flair und einem selber gebrauten, mehrfach preisgekrönten Bio-Bier namens Ribella. Wer lieber Wein in elegantem Ambiente geniesst, wird wenige Kilometer weiter im Küstenstädtchen Saint-Florent fündig. Direkt an der Hafenpromenade wird im Michelin-Restaurant «La Gaffe» die wohl beste korsische Weinauswahl der Insel geboten. Gastgeber und Sommelier Christophe Chiorboli könnte problemlos als Weinbotschafter von Korsika um die Welt geschickt werden – seine Begeisterung für die heimischen Kreszenzen schlägt sich in einer armdicken Weinkarte nieder. Und in einem Keller, in dem Jahrzehnte alte korsische Weinraritäten lagern.

Von Saint Florent aus führt die Reise weiter in Richtung Westen. Ein dreckiges dutzend Kilometer in den staubigen und heissen wilden Westen. Die Désert des Agriates ist geprägt von Hitze, Wind und kargen Felsen. Mitten im Niemandsland: ein Weingut mit Weiher, umgeben von Reben. Es ist die Oase von Simon Giacometti, den uns Devichi vorgestellt hat. «Wir haben vor allem unter den Jungen einen sehr guten Zusammenhalt», schildert Giacometti. Der 27-Jährige bewirtschaftet mit Vater Christian und Schwester Sarah 29 Hektar am Fuss des Monte Genova.

Domaine Giacometti, Santo-Pietro-di-Tenda
Domaine Giacometti, Santo-Pietro-di-Tenda
Simon & Christian Giacometti, Domaine Giacometti
Simon & Christian Giacometti, Domaine Giacometti
Domaine Giacometti, Santo-Pietro-di-Tenda
Domaine Giacometti, Santo-Pietro-di-Tenda

Hinter einer Dunstwolke ist der Golf von Saint Florent auszumachen. Während die Rotweine in Patrimonio gewöhnlich auf schwereren Ton- und Kalkböden gedeihen, wachsen sie hier auf durchlässigen Granitböden. Kalk gibt Kraft, Granit sorgt für Finesse – deshalb sind Giacomettis Weine aus dem wilden Westen feiner strukturiert als ihre Brüder aus den Hügeln hinter Saint-Florent. Die Blätter von Giacomettis Pflanzen sind überzogen von einem feinen weissen Film. Der Kalk fehlt hier zwar im Boden, ausgebracht in den Reben dient er aber als natürlicher Insektenschutz. Wie die meisten Patrimonio-Winzer arbeitet Giacometti biologisch.

Im gebirgigen Herzen der Insel

Es geht weiter in Richtung Süden nach Ponte Leccia, wo sich am Fuss der über 2500 Meter hohen Bergkette, die Korsika wie ein Rückgrat durchzieht, die einzige grosse Domaine im Zentrum der Insel befindet. Es sind zwei Weingüter in einem: Die Domaine Vico produziert auf 46 Hektar in rund 260 Meter Höhe ihre Weine. Die zum Betrieb gehörenden 26 Hektar des Clos Venturi wachsen gar in rund 460 Meter Höhe. Sämtliche Reben sind grossen Temperaturunterschieden ausgesetzt. Die einzigartige Lage und die Pionierarbeit von François Aquaviva sowie Jean-Marc und Manu Venturi, die das Weingut auf Qualität, Ökologie und autochthone Rebsorten getrimmt haben, liessen die Weine des Hauses zu den besten der Insel werden.

Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia
Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia
Fabien Guillermier, Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia
Fabien Guillermier, Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia
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Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia
Domaine Vico​ & Clos Venturi​, Ponte Leccia

Auf der Domaine Vico erhält die frisch umgebaute Kellerei den letzten Schliff. Die gigantischen Betontanks aus früheren Zeiten wurden zweckentfremdet: Die wohnzimmergrossen Wannen beherbergen heute Flaschen, Barriques und Amphoren. Klasse statt Masse auch hier. Vom Keller ins Glas: Sehr eigen präsentiert sich der reinsortige Carcajolu aus der Weinlinie 1769. Dieses Purpur bringt sonst kaum ein korsischer Wein ins Glas. Neben frischer dunkler Frucht sind auch Noten von Veilchen auszumachen, dazu eine saftige Säure und feine Tannine. «Hier gehen wir voll auf die Frucht», erklärt Kellermeister Fabien Guillermier. Der Carcajolu gehört – wie Biancu Gentile, Barbarossa, Minustrellu oder Aleatico – zu jenen korsischen Sorten, die vermehrt reinsortig ausgebaut werden.

Da die AOP-Weingesetzgebung diesem Umstand noch nicht Rechnung getragen hat, verzichten zahlreiche Winzer auf eine entsprechende Zertifizierung. Raus aus der Appellation, zurück in die Zukunft! Zu einer Renaissance verholfen haben diesen Sorten Produzenten wie Winzerlegende Antoine Arena, Jean-Charles Abbatucci oder Yves Canarelli.

Naturwein-Raritäten aus dem Süden

Am südwestlichen Ende des Gebirges befindet sich die Domaine Comte Peraldi, ein weiterer Familienbetrieb mit Pionierstatus im Qualitätsweinbau. Heute ist Guillaume de Poix für den 50-Hektar-Betrieb am Stadtrand von Ajaccio verantwortlich. Wie die meisten jungen Winzer hat der 28-Jährige seine Ausbildung auf dem Festland absolviert. «Als ich im Burgund das erste Mal Pinot Noir trank, habe ich fast nichts gespürt», erinnert er sich. «Heute schätze ich Pinot und sehe Parallelen zum Sciaccarellu, der auch eher weniger Farbe und Tannin hat.»

Wir beenden unseren Roadtrip bei Sébastien Poly, einem der interessantesten Winzer der Insel. Seine Domaine U Stiliccionu liegt am südlichen Ende der AOP Ajaccio. Poly keltert Demeter-zertifizierte Naturweine, spontan vergoren und ohne Filtration oder Sulfitzusatz abgefüllt. Seine Domaine ist Mitglied der «Renaissance des Appellations» von Loire-Winzerlegende Nicolas Joly (Coulée de Serrant). Die Produktion der sechs Hektar kleinen Domaine ist jeweils in Windeseile vergriffen. Poly ist etwas in Hektik, seine Abfüllmaschine hat einen Achsenbruch erlitten. Und jetzt gibt’s auch noch Probleme mit einer Weinlieferung nach Kanada.

Sébastien Poly, Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Sébastien Poly, Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Sébastien Poly, Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Sébastien Poly, Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro
Domaine u stiliccionu, Serra-di-Ferro

Die Domaine ist ein Einmannbetrieb, Poly hat sie vor rund einer Dekade nach Wanderjahren in Cahors, Neuseeland und Tokaij von seiner Familie übernommen. «Für mich war immer klar, dass ich biodynamisch arbeite», erklärt er. Das Interessante am biodynamischen Naturwein sei, dass er sich nach dem Öffnen super entfalte und häufig besser würde. Herkömmliche Weine seien nach einem Tag an der Luft oft tot.

Als wir dem Geheimnis von Polys Naturweinen auf den Grund gehen wollen, folgt die Ernüchterung. «Wein? Ich habe keinen Wein, alles abgefüllt und verkauft», sagt Poly mit grösster Selbstverständlichkeit. «Dégustation et vente» sagt hingegen das Strassenschild vor der Domaine. «Muss noch abgehängt werden», meint die Einmannarmee, bevor doch noch zwei Flaschen auftauchen. Wir verkosten einen vielschichtigen Vermentinu mit feiner Würze und runder Frucht. Der Wein vereint Opulenz und Raffinesse, hat aber auch eine wilde, ungezähmte Seite. Eigentlich ein schönes Sinnbild für die Weine Korsikas – und die Insel, auf der sie wachsen.


6 Weintipps aus Korsika

Von Sciaccarellu über Niellucciu bis zum wiederentdeckten Biancu Gentile – Korsika verfügt über eine Vielzahl einheimischer Sorten. Strukturierte Schätze mit frischer Frucht, feiner Würze und oft auch einer gewissen Salzigkeit.

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Domaine Pieretti
Muscat du Cap Corse AOP 2015
17 Punkte | 2016 bis 2036
Für einen aufgespriteten Vin Doux Naturel ist dieser Muscat erstaunlich frisch in der Nase. Daneben sind Birne, Quittengelee, etwas Honig und weisse Blüten sowie eine feine Würze auszumachen. Im Gaumen sanft und cremig. Zunächst animiert eine feine Würze, dann macht sich ein feiner Säurenerv bemerkbar. Süss, spannend, elegant.

Marie-Françoise Devichi
Patrimonio AOP Mlle D 2014
17.5 Punkte | 2016 bis 2026
Meist unterscheidet sich Niellucciu durch sein ausgeprägtes Tannin von der zweiten roten korsischen Leitsorte Sciaccarellu. Nicht bei Devichi. Ihr Niellucciu begeistert mit viel Frucht und Trinkfluss. «Ich möchte etwas machen, das mir gefällt und das mich vom Rest unterscheidet.» Das hat sie geschafft!

Domaine Giacometti
Patrimonio AOP Cru des Agriate Rosé 2015
17 Punkte | 2016 bis 2019
Rosé ist eine korsische Spezialität, die man nicht übergehen darf. Vor allem, wenn er so frischfruchtig, würzig und mineralisch ist wie bei Giacometti. Die Niellucciu- und Sciaccarellu-Trauben wurden direkt gepresst und zusammen vergoren. Perfekt für die Terrasse, aber auch als Essensbegleiter.

Clos Venturi
Vin de France 1769 Biancu Gentile 2015
17.5 Punkte | 2016 bis 2023
Die autochthone Weissweinsorte wird immer öfter auch reinsortig gekeltert – zum Glück! Mit ihren exotischen Nuancen und ihrem üppigen Körper ist sie eine schöne Alternative zum zitrisch-frischen Vermentinu. Beim Clos Venturi sind neben Agru- men- und Pfirsicharomen auch Noten von Rose und Muskat auszumachen. Cremig und salzig im Finish.

Domaine Comte Peraldi
Vin de Corse Cuvée Guillaume 2013
17.5 Punkte | 2016 bis 2026
Die Cuvée aus Niellucciu, Syrah und Carignan hat das Peraldi-Sortiment als Letztes erweitert, benannt von Guy de Poix noch seinem Sohn Guillaume. In der Nase elegant mit dunkler Frucht, im Gaumen strukturiert mit viel Tannin und Pfeffer, Lakritz und feiner Kräuterwürze. Ein Wein mit Kraft und Zug.

Domaine U Stiliccionu, Serra di Ferro
Ajaccio AOP Emy-Lidia 2015
18 Punkte | 2016 bis 2021
Gewachsen auf Granit, spontan vergoren und ohne Sulfit vinifiziert, präsentiert sich dieser Vermentinu mit komplexen Aromen von Pfirsich und Birne über weisse Blüten bis zu Safran, Mandeln und Butter. Würzig im Auftakt mit runder Frucht und animierender Säure. Langer, kraftvoller Abgang.

Diese Reportage wurde erstmals in der Ausgabe 09/2016 des Weinmagazins VINUM veröffentlicht.

PS: Wer sich für die vielfältige Küche Korsikas und deren Weinbegleitung interessiert, wird mit dem selten schön gestalteten Buch «Du pain, du vin, des oursins» von Nicolas Stromboni glücklich:

Du_Vin_Du_Pain_Des_OursinsPPS: Online-Lesetipp! Der Weinblog Verywinetrip berichtet straight outta Korsika.

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