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Schlagwort-Archiv: Keller

Nach der Fasnacht ist die Stimmung im Keller

17 Sonntag Mär 2019

Posted by Bonvinvant in Kolumne

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Schlagwörter

Fasnacht, Keller, Lagerung, Weinkeller

Der Ueli trinkt Tiki: Dass Wein und Larven in einer Keller-WG leben, zeigt vor allem etwas – dieser Weinkeller ist nicht genug feucht.

Schon wieder vorbei, die Fasnacht. Die letzten Räppli weggewischt oder vom Winde verweht. Neben vielen schönen Erinnerungen bleibt von den «drey scheenschte Dääg» diese spezielle Spezies von Kater, die man so nur einmal im Jahr mit sich herumschleppt. Eine kuriose Mischung aus Schlafmangel – dem Fasnachts-Jetlag – und Mangelernährung.

Ganz vom Wein lossagen möchte man sich auch während der Post-Fasnacht-Depression nicht. Ja was macht man da? Die Lösung fällt wie Räppli von den Augen, als ich die Larve wie allewyyl rituell im Keller begrabe: Ich bringe den Keller auf Vordermann! Dabei lassen sich die vielen Eindrücke der Fasnacht – ich höre immer noch Piccolopfeifen – wunderbar sortieren. Ordnung im Keller, Ordnung im Kopf. Aktuell herrscht noch ein Durcheinander. Vor dem grossen Aufräumen gibts deshalb eine Schnellbleiche:

1. Keep cool

1. Ein Weinkeller muss kühl sein. Am besten zwischen 8 und 12 Grad. So können die Crus in Ruhe reifen. Zu viel Wärme kann den Wein rasch und unvorteilhaft altern lassen. Ebenso wichtig ist eine konstante Temperatur. Schwankungen geben den Weinen schneller den Rest als ein etwas zu warmes Klima.

2. Ruhe und Dunkelheit

Unsere Kellerperlen brauchen für ihren Schönheitsschlaf Ruhe und Dunkelheit: Erschütterungen und UV-Strahlen schaden. Wer will schon Wein mit Augenringen?

3. Feucht sollte es sein.

Das verhindert, dass die Korken spröde werden und Leck schlagen. Ob die Flaschen stehend oder liegend gelagert werden, darüber scheiden sich die Geister. Auch im Stehen profitieren die Korken von der Feuchtigkeit im Flascheninnern. Beschädigt werden sie allenfalls von Kohlensäure oder zu viel Alkohol – deshalb werden Schaumweine und aufgespritete Weine wie Port oder Sherry besser aufrecht gelagert.

4. Trinkreife im Auge behalten!

Was nützt der beste Keller, wenn man das Trinkfenster verpasst? Traditionalisten führen ein Kellerbuch. Wer seine Kellerkinder gerne unter Kontrolle hat, erfasst diese elektronisch – zum Beispiel mit dem Gratis-Programm «CellarTracker». Die Etiketten können straight via Handycam gescannt werden. Der digitale Helfer weiss, wann bei welchem Wein der Korken knallen sollte. Natürlich lassen sich auch Verkostungsnotizen erfassen – oder solche von anderen Nutzern lesen.

Jetzt, wo in Keller und Kopf wieder Ordnung herrschen, wurde ich doch noch von einem fiesen Durst übermannt. Nach einer sündigen Fasnacht sollte es etwas Feingliedriges sein. Wie wärs mit einem Riesling Kabinett aus dem grossen Kanton? Oder einem steinfederleichten Grünen Veltliner aus der Wachau?

Ich entscheide mich für etwas Rotes – einen frischfröhlichen Beaujolais Nouveau aus dem Waggisland. Den «Tiki 2018» von Nathalie Banes gibt es praktischerweise gleich in der Literflasche. Man weiss ja nie.

Erstmals erschienen ist dieser Text am 16. März 2019 in der «Schweiz am Wochenende» (bz Basel). Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen.

Experiment Nummer zwei: Von Raketen und Querschlägern

06 Montag Okt 2014

Posted by Bonvinvant in Im Keller, Mein Weinexperiment

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Schlagwörter

2014, Abpressen, Biologischer Säureabbau, Birstaler Muskat, BSA, Cabernet Jura, Fazit, Garten, Keller, Maurizio, Muscat Bleu, Wein-Experiment

FotoIch bin ein lausiger Rebenvater. Ein Reben-Rabenvater. Da hege und pflege ich die Dinger während einer ganzen Vegetationsperiode, friere mir beim Winterschnitt (14.2.) die Pfoten ab, vergiesse beim Anblick der spriessenden Knospen im Frühling (31.3.) ein Freudentränchen, bejubel die allererersten Blüten (12.06.) und hüte voller väterlichem Stolz die reifenden Trauben wie meinen Augapfel bevor ich meine allererste selber herangezogene Ernte einfahre (20.9.), einmaische und gären lasse – und dann fehle ich im zweitwichtigsten Moment (neben der Ernte)! Beim Abpressen und Abfüllen. Ferienbedingt (an der spanischen Atlantikküste fand ich mit einer Ausnahme keinen nennenswerten Wein…ich suchte aber auch nicht danach). Das ist fast, als würde man den ersten Schultag des eigenen Kindes verpassen.

Na dann. Zum Glück gibts Maurizio, die gute Seele, die gelegentlich in unserem Garten zaubert und der es – dank apulischen Wurzeln – gewohnt ist, unter einfachsten Bedingungen Wein zu produzieren (ohne ihn hätte ich dieses Experiment wohl nie in Angriff genommen). Diese gute Seele hat also den widerlichsten Umständen unseres Haushaltes (nicht einmal einen Trichter gibts) getrotzt und es tatsächlich fertiggebracht, aus meiner 3,3-Kilo-Ernte etwas (hoffentlich) Brauchbares in die Flasche zu bringen. Eine 2-Liter-Pet-Flasche zwar (unser Haushalt!), aber immerhin. Der Gärfilter wurde mit Gaffa-Tape befestigt als wäre die Flaschenöffnung der Mund einer Geisel.

Nun schlummert der Drei-Beeren-Verschnitt aus Cabernet Jura, Muscat Bleu und Birstaler Muskat also im Keller, schläft den Schlaf der Gerechten und lässt den Biologischen Säureabbau (BSA) über/durch/in sich ergehen. Auf dass es diesmal, mit der ersten Ernte aus dem eigenen Garten und mit (potenziell) geeigneten Trauben, besser klappt als mit den «Chatzeseicherli» des Nachbarn. Diese ergaben auch nach ergiebigem Nachzuckern nichts als Essig. Dafür eine ganze dicke, fette Bauchflasche voll. Na toll. Und ich bin noch zu nostalgisch, um die Brühe wegzukippen. Und zu feige, um sie zu probieren.

Diese Degustation des Grauens verschiebe ich auf kommenden Frühling – dann probiere ich meinen Garten-Wein zum ersten Mal. Pures Kalkül natürlich: Neben dem «Chatzeseicherli»-Essig, so hoffe ich, wird sogar mein erstes wirklich eigenes Eigengebräu munden als obs ein Château Mouton Rothschild wär.

Fazit nach drei Jahren Gartenreben

Der Cabernet Jura auf der Südseite des Hauses gedeiht super, vor allem die sonnenverwöhnten, freistehenden Stöcke an der tiefen Trockensteinmauer; die Stämme und Schösslinge gingen diesen Regensommer ab wie Raketen und mussten stark mit der Rebschere in Schach gehalten werden, auch in Sachen Ertrag; die Trauben sind eher dicht und kleinbeerig; auch die Exemplare an der etwas schattigeren Hausfassade machen langsam vorwärts und tragen erste zarte Früchtchen.

Etwas behäbiger gehen es die Muscat-Bleu-Stöcke am Bretterzaun im Osten des Gartens an. Sie haben es aber auch schattiger. Die Fruchtruten kletterten zwar bereits tüchtig in die Höhe, die Ernte selber fiel aber mickrig aus und die locker- und eher grossbeerigen ovalen Trauben waren (im Gegensatz zu den Cabernet-Jura-Exemplaren) übel zugerichtet. Keine Ahnung, ob die Übeltäter Wespe, Vogel oder Kirschessigfliege hiessen (oder alle zusammen).

Keine nennenswerten Fortschritte gemacht hat hat der Leimentaler Muskat, den ich im Nordosten unseres Châteaus zu einer Pergola hochziehen möchte. Kein Wunder: Die Lage ist nicht nur ziemlich schattig sondern auch extrem exponiert – die Stecklinge gedeihen just hinter dem Tor meines fussballverrückten Sohnes. Die armen Schosse mussten während der Vegetationsperiode viele stramme Ball-Geschosse einstecken, darunter auch ein paar Querschläger von mir. Kein Wunder gabs hier noch nichts zu ernten diesen Herbst.

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