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Ampelio, Ascona, bayern München, Bellinzona, BVB, Carlevaro, Champions League, Chiodi, Dortmund, Final, Fussball, Gimma, Nega, PDDP, Pizza, Rap, Riazzino, Ronchi del Bellinzonese, Seven, Sisma, Swiss Avengers, Vanilla Club
Das ist Balsam für die regengeplagte Seele nahe der Winterdepression. Sonne, Fussball, Pizza und Ampelio – so die Kurzversion meines Kurztrips nach Ascona. Anlass war ein Konzert meines brandneuen Projekts, den Swiss Avengers (Gimma, Nega, Sisma, PDDP und ich), im Vanilla Club in Riazzino. Die Show war super. Ansonsten das übliche Theater einer Grossraumdisco: stylisches Design, Elektromusik, dekadente Champagner-Preise und sexy Ladies, vermischt mit vielen Provinzaffen.
Endlich bietet sich mir also wieder einmal die Gelegenheit, eineinhalb Tage in Ascona Texte zu schreiben (die Avenger-Parts müssen schliesslich irgendwann geschrieben werden) – und, natürlich, Wein zu trinken! Pünktlich zum Anpfiff des Champions-League-Finals zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (auf der Reaktion habe ich auf einen 3:0-Sieg des BVB getippt) wurde ein Tessiner Merlot entkorkt. Die Take-Away-Pizza von der Piazza war nicht der Rede wert (gummiger Käse, pampiger Teig), dafür aber der Wein, den mir Tessin-Kenner Urs Mäder von der Weinhandlung Cantina dell’Orso in Ascona ans Herz gelegt hat – nachdem ich sagte, dass ich Merlots mag, die nach Tabak, Erde und Leder riechen. Und Urs hatte ein goldenes Händchen.
Der Ampelio Ticino DOC Merlot 2007, den er mir unterjubelte, hielt alle Versprechen. Meine Dugustationsnotizen: Sattes Rubinrot mit Ziegelreflexen am Rand; in der Nase dominieren Tabak, Leder, Waldboden und Holz, aber auch die Frucht ist erhalten geblieben in Form reifer schwarzer Kirschen, Waldbeeren und Pflaume. Zudem weist die Ampel mit Nancen von schwarzem Pfeffer und Vanille eine interessante Würzigkeit auf. Im Gaumen gibt sich der Gute schön ausgewogen: Dem eher vollen Körper (13 Vol.) stellt sich eine angenehm ausgeprägte Säure entgegen. Ebenso ausgeprägt und angenehm sind die Tannine. Im Gegensatz zum Bukett haben im Mund die würzigen Elemente das Sagen, hier gesellt sich sogar noch eine Note Lakritz dazu. Der Abang ist fast so lang wie die Durststrecke des FC Bayern vor ihrem erneuten Triumph in der Champions League – also zwölf Jahre, wenns mir recht ist.
Mit dem Ampelio habe ich einen weiteren Lieblingstessiner gefunden. Angebaut wird der Tropfen in den alten Weinbergen Ronchi del Bellinzonese. Zubereitet nach klassischer Bordeaux-Art inkusiv Barrique-Lagerung. Verantwortlich für den Wein ist das Familienunternehmen Carlevaro aus Bellinzona, das sich 2009 mit Chiodi aus Ascona zusammengeschlossen hat. Ein tolles Weinerlebnis für rund 30 Franken – da kann man nichts sagen. Ausser danke.
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