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App: Das Weinquiz. (3.- CHF).

App: Das Weinquiz. (3.- CHF).

Wissen Sie, dass Sizilien die grösste Weinbaufläche in Italien hat? Nicht das Piemont. Und auch nicht die Toskana. Nein? Vielleicht liegts daran, dass auf der süditalienischen Insel viele Trauben mit Alkohol getunt und zu Marsala-Süsswein verarbeitet werden.

Wer sein Weinwissen schärfen will und auf knifflige Fragen steht, kann ­seinen Horizont mit der App «Das Weinquiz» (erhältlich im Apple Store) schärfen. Die über 1300   Fragen rund um den gegorenen Traubensaft hat sich der Österreicher Spitzen-Sommelier Egon Mark ausgedacht. Viele von ihnen sind ziemlich knifflig für den durchschnittlichen Weinliebhaber, wie sich schon beim ersten Durchlauf offenbart.

Bombardiert mit Fragen aus vier von acht möglichen Themenbereichen, steht der Autor schon beim ersten Test am Abgrund: Eine Rebkrankheit mit öligen Flecken auf den Blättern? Das muss die Grünfäule sein!

Weinquiz_BildDaneben. Richtig wäre ironischerweise der «falsche Mehltau». Dieser Fiesling wäre die richtige der vier möglichen Antworten gewesen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Zeit, die Ehre wieder ­herzustellen. Montrachet? Aus dem Burgund! Gusto di Tappo? Korken­geschmack! Jetzt läufts wie am Schnürchen – es wird ein Zwischenhoch bleiben. Das Ergebnis nach 30 Fragen ist niederschmetternd: nur 10 von 30   Fragen richtig. Da wird die Möglichkeit einer Facebook-Vervielfältigung des Resultats lieber dezent ignoriert.

Wäre dieses Quiz ein Trinkspiel, die Folgen wären verheerend! Immerhin werden üble Weinwisser im Fazit-Text getröstet und zum Weitermachen ermuntert, was allerdings gar nicht nötig wäre: Der Jagdinstinkt ist ­geweckt, die Ehre zu gekränkt. Es muss weitergehen! Wer Wein und vor allem das Wissen darüber mag, wird an dieser Quiz-App Freude haben. Die Anzahl der Fragen kann selber bestimmt werden. ­Optionen wie Antworten unter Zeitdruck oder Highscores sucht man leider vergebens. Beim gratis «Wein-Quiz» von Mövenpick gabs das noch. Da hat «Weinquiz»-Entwickler Egon Mark aber Glück gehabt: Diese Konkurrenz-App wurde inzwischen eingestellt.

Handhabung: So simpel wie Weintrinken: Das kann jeder. (4/5)
Design: Von gehobener Schlichtheit – wie eine Etikette guten Weins. (3/5)
Nutzen: Wer wirklich Weinwisser werden will, wird wahrlich bedient. (3/5)
Originalität: Nicht viel mehr als die Umsetzung einer bestehenden Idee. (2/5)
Fun-Faktor: Wegen der anspruchs vollen Fragen hält sich der Spass zunächst in Grenzen – gut so. (3/5)

Dieser Artikel erschien erstmals am 28. Februar in der Basler Zeitung.