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(, Adieu, Alsace, Elsass, Etienne Hugel, Famille Hugel, Hugel, Legende, RIP, Riquewihr

Als Fotograph beim fotographieren fotographiert…diesen Schnappschuss hat Etienne Hugel im Herbst 2012 geschossen, als ich den Elsässer Winzer auf einer meiner allerersten Wein-Reportagen besucht habe (damals für die Basler Zeitung).
Seit am Samstag der plötzliche Tod von Etienne bekannt geworden ist, ist die Weinwelt – nicht nur im Elsass – in Trauer. Jeder, der die Gesellschaft des 57-Jährigen erleben durfte, weiss wieso: Etienne war einer jener Menschen, dessen Lachen, dessen Energie, dessen Lebensfreude und dessen Offenheit so ansteckend wie inspirierend sind.
Auch wenn mich Etienne in Rekordzeit in und um das Familiengut Famille Hugel führte (schliesslich war die Ernte in vollem Gang) und mich dabei im halsbrecherischen Stil eines Rallye-Fahrers durch die Rebberge um Riquewihr chauffierte, hatte ich nie das Gefühl, abgefertigt zu werden. Obwohl ich an jenem Tag bei Weitem nicht der einzige Besucher gewesen bin.

Seit meinem Besuch 2012 habe ich Etiennes Lachen und Reisen – dank Social Media – stets nur aus der Ferne verfolgt. Jeder Facebook-Post, jedes Instagram-Grinsen war für mich stets wieder eine kleine Rallye durch die Rebberge um Riquewihr. Wenn man das Privileg hat, so liebenswerten Menschen, flankiert von so hervorrgenden Weinen in einer atemberaubenden Landschaft zu begegnen, entstehen Momente, welche die Zeit überdauern…und in allerbester Erinnerung bleiben.
Dass Etienne nicht nur bei mir solche Erinnerungen weckt, zeigt die überwältigende Flut an Reaktionen, welche sich aus aller Welt in die Sozialen Netzwerke ergiesst und die seine Familie, Freunde und Weggefährten irgendwie vereint – ein Mosaik an schönen Erinnerungen. Bei aller Tragödie hat immerhin dieser Aspekt etwas Schönes.
Adieu, Etienne – im Winzerhimmel gibts bestimmt Riesling.
PS: Hier die BaZ-Repo von damals: http://bazonline.ch/basel/land/Die-wohl-groessten-und-schnellsten-Winzer-des-Elsass/story/15987884